• Willkommen im Biologie-Forum! Du brauchst Hilfe? In unserem Biologie-Forum kann jeder seine Fragen zur Biologie stellen - und anderen bei Fragen helfen.

Identifikation eines Tieres

Lorenz

Einzeller
Hallo, ich war neulich in einem Donaualtarm schwimmen und bin durch Zufall auf ein kleines Lebewesen gestoßen. Ca 1mm im Durchmesser, rund und flach, transparenter Körper.
Ich bin offensichtlich nicht Fachkundig und weiß daher auch nicht genau wie man genau recherchiert wenn man auf Lebewesen stößt, die einem Unbekannt sind. Dies führt mich zu meinen 2 Fragen. 1. Was ist das? 2. Wie finden Forscher heraus ob sie ein neues Tier entdeckt haben?

Da ich sehr daran interessiert bin herausfinden was es ist begann ich also meine laienhafte Suche und da stellte sich immer mehr die Frage, wie Leute vom Fach so etwas angehen. Ich habe grundsätzlich nicht die Hoffnung auf irgendwas neues gestoßen zu sein, jedoch kam mir die Frage in den Sinn wie Forscher die Thematik von Neuentdeckungen angehen? Sie müssen sich ja vorerst vergewissern, dass das was sie da vor Augen haben noch nie von jemandem auf der Welt beschrieben und aufgezeichnet bzw. entdeckt wurde oder, gibt es für die Identifikation eine oder mehrere Datenbanken in denen alle Spezies gelistet sind? Mich würde diese ganze Thematik sehr interessieren.
Zurück zu dem Tier:
Meine ersten Suchen, die dem ähnelten waren Wasserflöhe. Diese konnte ich dann aber nach längerem Suchen optisch von diesem Lebewesen unterscheiden. Weiß jemand wie die genaue Bezeichnung dieses Tieres ist?


Ich würde mich sehr über konstruktive Antworten freuen.
Vielen Dank und schöne Grüße!
 

mik

Administrator
Moderator
... leider kann man das Tier schlecht erkennen. Üblicherweise "laufen" aber nur Wasserläufer in dieser Weise auf dem Wasser.
 

Lorenz

Einzeller
... leider kann man das Tier schlecht erkennen. Üblicherweise "laufen" aber nur Wasserläufer in dieser Weise auf dem Wasser.
Hallo Mik,
Leider schwer zu erkennen, da das Tier transparent ist. Es hat unter dem Körper kleine Beinchen mit denen es sich fortbewegen kann. Es ist eher ein schwimmen als ein krabbeln.
 

cigouri

Säugetier: Eutheria
So wie es sich bewegt, ca 1mm Körperdurchmesser, transparent, rund.... etc. könnte es ein Salinenkrebs (Artemia salina) oder ein anderer "Urzeitkrebs" namens Branchinecta, gewesen sein.

Leider gibt es meines Wissens nach keine allgemeine Datenbank in der sämtliche morphologischen Merkmale von allen Spezies gespeichert sind und in der man einfach sucht, indem man z. B. ein Bild oder Video des Tieres eingibt (Wär doch ein tolles Projekt so etwas ins Leben zu rufen)..

Man muss zum Bestimmen von Tieren immer noch so vorgehen, dass man erst einmal schaut, zu welchem größeren Tierstamm das Tier gehören könnte. Also hier zum Beispiel Krebse (dein "Verdacht" mit dem Wasserfloh war gar nicht so schlecht, denn Wasserflöhe sind auch Krebse und enge Verwandte von Artemis oder Branchinecta)). Dann schaut man sich Beispiele zu den verschiedenen Süßwasserkrebsen an und vergleicht (das geht dann, wenn man die richtige "Spur" gefunden hat, eigentlich ganz leicht, manchmal sogar ganz einfach mit "Google".

Salinenkrebse mögen zwar eigentlich eher salziges Wasser, sie können jedoch auch eine gewisse Zeit in Süßwasser überleben. Sie werden oft als Fischfutter gezüchtet und vor allem in Fischzuchtanlagen massenweise an Jungfische verfüttert. Es würde mich nicht wundern, wenn man sie gelegentlich auch in größeren Flüssen findet. Eine große Überlebenschance haben sie dort jedoch wohl nicht (zu viele Fressfeinde und zu wenig salziges Wasser).

Mir ist auch noch eingefallen, dass man ja plant Störe in der Donau wieder heimisch werden zu lassen, oder zumindest die bestehenden stark vom Aussterben bedrohten Störpopulationen in der Donau wieder mit aufgezogenen Jungfischen "aufzupäppeln". Meiner Meinung nach gehören Artemis-Krebse zu den Lieblings-Leckerbissen von jungen Stören.

Die echten Urzeitkrebse! Bekannt als Beilage in ... 92 Salzlebensräume in Österreich mer in jüngeren Altersstadien ...
Links Artemis rechts Branchinecta
 
nach oben