• Willkommen im Biologie-Forum! Du brauchst Hilfe? In unserem Biologie-Forum kann jeder seine Fragen zur Biologie stellen - und anderen bei Fragen helfen.

homosexuelle Liebe?!

  • Hat das Thema erstellt Springboeckchen
  • erstellt am
S

Springboeckchen

Gast
Hallöchen!

In diesem Beitrag interessiert mich die Art der homosexuellen Liebe näher. Ich frage mich schon ständig, ob diese eine biologische Begründung habe, oder es auf andere Ursachen beruht, wenn es denn welche gibt?!

Freue mich wie immer über reichliche Beteiligung am Thema!

DANKE.
 

Kahless

Säugetier: Eutheria
Hallo!

Also eine Begründung auf der Basis von "Homosexuell, da dieses oder jenes Hormon" gibt es ansich nicht. Wenn du eine wissenschaftliche Begründung, warum es Homosexualität gibt suchst, musst du dich eher an die Psychologie wenden.

Dennoch ist dies nichts, was nur dem Menschen eigen wäre. Ob es sich im Tierreich jedoch um "homosexuelle Liebe" handelt ist kaum nachzuweisen. Auf jeden Fall gibt es Sex unter Gleichgeschlechtlichen.
Die Männchen von Moniliformis dubius (ein Wurm) koppulieren untereinander um dabei die Geschlechtsöffnung des anderen zu versiegeln und so zu verhindern, dass dieser sich selbst paaren kann. Also eher ein "Konkurrenz ausschalten" als "Liebe".
Xylocaris maculipennis, eine Wanzenart, paart auch gleichgeschlechtlich. Auch hier sind es die Männchen, die dabei dem anderen den Samen in den Samenleiter spritzen um so auch der Vater jener Nachkommen zu werden, die der andere zu zeugen versucht. - Wohl wieder keine Liebe *g*.
Bei Möwen hingegen bestehen bis zu 14% der Nistpaare aus Weibchen! Um Nachwuchs zu bekommen gibt es entweder doch eine Kopulation mit einem Männchen oder es wird versucht, ein Ei zu rauben. Liebe?
Auch bei Gänsen gibt's homosexuelle Pärchen. Interessant ist, dass sowohl bei Möwen als auch bei Enten die Weibchen-Weibchen-Paare überdurchschnittlich viele Jungen durchbringen!
Bei Flamingos wurden Männchenpaare beobachtet, die einem Weibchen das Ei stahlen, es ausbrüteten und dann das Küken aufzogen.
Der Verhaltensforscher N. Sacher (Uni Münster) beschrieb, dass bei gemischten Meerschweinchengruppen etwa 10% der Männchen eindeutig homosexuell waren. Dann maß er die Stresshormone der Männchen und stellte fest, dass die Männchen, die sich bespringen ließen, deutlich geringeren Stress hatten als alle anderen. Soweit ich weiß hat er dies beschrieben, aber es nicht wirklich interpretiert ...

Dann kenn ich noch diverse homosexuelle Paarungen bei Affen. Bei grauen Languren reiten regelmäßig die Weibchen aufeinander auf. Ob dies jedoch nicht nur eine Dominanzgeste oder ähnliches ist, ist umstritten.
An der Uni Stanford gabs ne Studie zu Bärenmakaken. Dabei wurde beobachtet, dass Weibchen Bauch an Bauch ihre Klitoris aneinander reiben und nach einiger Zeit rythmisch stöhnten. Ob das als Orgasmus gewertet werden kann wird zur Zeit noch untersucht. Es gab Tiere, die über die gesamte Zeit der Beobachtung - mehrere Jahre - mit keinem Männchen sexuellen Kontakt hatten.
Bei Bonobos gibt's auch viel gleichgeschlechtlichen Verkehr, allerdings ist hier noch kein Tier beobachtet worden, das sich nur mit dem eigenen Geschlecht vergnügte - also wohl alle bisexuell.

Soviel mal für's Erste,
Kahless
 

Elsi

Moderator
Moderator
Eigentlich ist das ja schon ein ziemlich interessantes Thema.
Wenn diese Ausstellung mal in meine Nähe käme würde ich dir mir anschauen.
 

Spez

Einfacher Vertebrat
Ein sehr guter Freund von mir ist homosexuell und er meinte, dass das genetische bedingt ist und aber auch ein bisschen mit der Erziehung zu tun hat. Genaues weiß ich allerdings auch nicht.
 

chefin

Moderator
Moderator
Na, ich hatte einen stockschwulen Hund!:D
Nein es wird zur Zeit ernstzunehmend diskutiert, dass die Homosexualität in der 6. Schwangerschaftswoche determiniert wird, dafür ist die Hormonsituation der Mutter verantwortlich.
Sicher ist jedenfalls: Homosexualität wird nicht vererbt, ist nicht ansteckend und wird nicht erlernt.
Homosexuelle sind nicht zum fürchten oder unterscheiden sich in irgendeiner anderen Weise von "Normalis", außer sie lieben nun einmal Gleichgeschlechtliche. Das ist aber genauso in der "Auswahl" wie bei Heteros: Einige machen einfach jemanden an, andere suchen sich ihren Partner.
Homosexualität - und das ist inzwischen anerkannt - ist sehr weit verbreiteter in der Tierwelt als bisher anerkannt.
 

Segler

Säugetier: Eutheria
Hallöchen!

In diesem Beitrag interessiert mich die Art der homosexuellen Liebe näher. Ich frage mich schon ständig, ob diese eine biologische Begründung habe, oder es auf andere Ursachen beruht, wenn es denn welche gibt?!

Freue mich wie immer über reichliche Beteiligung am Thema!

DANKE.

Was willst Du jetzt hören? Menschliche (und auch tierische) Sexualität hat unglaublich viel Facetten. Homosexualität ist eine davon. Du kannst Homosexualität durch aus auch im Tierreich beobachten.

Ich sage jetzt mal ganz einfach, alles was sich im "informed consent" unter erwachsenen Menschen abspielt, das passt!
Es ist übrigens spannend und heftig umstritten, wie Homosxualität entsteht. Eigentlich könnte man ja meinen, sie sei evolutionär kontraproduktiv, weil sie seinen Merkmalsträger aus dem Genpool ausscheidet.

Die beste Theorie von vielen, die ich bisher gelesen habe, und für mich die plausibelste,ist die epigenetische.

Man kann auch trefflich darüber streiten, ob Homosexualität tatsächlich ein genetischer Nachteil ist. Was tut ein homosexueller Mann? Er verpartnert sich - er darf leider im kirchlich- konservativen Deutschland noch nicht - aber in anderen Ländern Kinder adoptieren und großziehen

Er könnte, wenn man ihn ließe, mehr Nachkommen aufziehen als manches heterosexuelles Paar, so wie meine Frau und ich, die sich bewusst gegen Kinder entschieden haben.
 
zuletzt editiert:

Segler

Säugetier: Eutheria
"Sicher ist jedenfalls: Homosexualität wird nicht vererbt, ist nicht ansteckend und wird nicht erlernt."

Danke! Das muss die AfD (vermutlich auch die CDU) - Stichwort Opposition zu einem liberalen Bildungsplan in Baden-Württemberg - erst noch ganz mühsam lernen!

Und hey, ich bin hetero, wo habe ich ein Problem mit meinen schwulen Kollegen und Freunden und einer ganz netten Transfrau, die mehr Tattoos als ich hat und deren Arme ich mit Neid begucke? Eine Lieblingsveranstaltung von meiner Frau und mir? Der Sommerkarneval in Stuttgart, der CSD!
 
Na, ich hatte einen stockschwulen Hund!:D
Nein es wird zur Zeit ernstzunehmend diskutiert, dass die Homosexualität in der 6. Schwangerschaftswoche determiniert wird, dafür ist die Hormonsituation der Mutter verantwortlich.
Sicher ist jedenfalls: Homosexualität wird nicht vererbt, ist nicht ansteckend und wird nicht erlernt.
Homosexuelle sind nicht zum fürchten oder unterscheiden sich in irgendeiner anderen Weise von "Normalis", außer sie lieben nun einmal Gleichgeschlechtliche. Das ist aber genauso in der "Auswahl" wie bei Heteros: Einige machen einfach jemanden an, andere suchen sich ihren Partner.
Homosexualität - und das ist inzwischen anerkannt - ist sehr weit verbreiteter in der Tierwelt als bisher anerkannt.
danke wenigstens einer der vernünftig denkt.
 
Na, ich hatte einen stockschwulen Hund!:D
Nein es wird zur Zeit ernstzunehmend diskutiert, dass die Homosexualität in der 6. Schwangerschaftswoche determiniert wird, dafür ist die Hormonsituation der Mutter verantwortlich.
Sicher ist jedenfalls: Homosexualität wird nicht vererbt, ist nicht ansteckend und wird nicht erlernt.
Homosexuelle sind nicht zum fürchten oder unterscheiden sich in irgendeiner anderen Weise von "Normalis", außer sie lieben nun einmal Gleichgeschlechtliche. Das ist aber genauso in der "Auswahl" wie bei Heteros: Einige machen einfach jemanden an, andere suchen sich ihren Partner.
Homosexualität - und das ist inzwischen anerkannt - ist sehr weit verbreiteter in der Tierwelt als bisher anerkannt.
sorry nicht Hormonsituation der Mutter, sondern das Embroy selber. Also wie das Gehirn epigenetisch und strukturell verändert wird.
 
Wenn wir über sexuelle Orientierung sprechen, dann Neurobiologie, Genomik und Generegulation in Betracht ziehen. Nicht irgendweche Tiere.
 
Ich weiss genau was bei mir der biologische Grund der Homosexualität ist.

Habe mein Genom sequenzieren lassen. Mittlerweilen bin ich aber davon überzeugt, dass neuhormonal mit Genregulatorischen Prozessen im Gehirn während der neonatalen und/oder prenatale Phase Homosexualität ausgelöst hat. Darber bin ich NICHT glücklich. Nur zu gerne hätte ich diesen biologischen Zustand korrigiert. Sollte das jemals möglich sein, wäre ich daran sehr interessiert.
 
Meine Homosexualität ist deutlich biologisch bedingt. Nie hätte ich das gew
Ein sehr guter Freund von mir ist homosexuell und er meinte, dass das genetische bedingt ist und aber auch ein bisschen mit der Erziehung zu tun hat. Genaues weiß ich allerdings auch nicht.
erziehung nein, genetisch oh ja das hat Einfluss. Meiner Meinung aber hat Genregulation einen grösseren Einfluss. Ich behaupte, dass bestimmte Gene in bestimmten Gehirnregionen an oder abgeschalten sind. Das ändert die Gehirnchemistrie und entsprechend die sexuelle Orientatierung.
 
nach oben