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Ökologische Nischen, Vitalität und Potenz

Götz64

Säugetier: Eutheria
Ich finde, ein sehr anschauliches Beispiel für Evolution sind Kakteeen in der Vorwüste. Durch die Entstehung von Wüsten mit Vorwüsten entstanden ökologische Nischen, die von speziell angepassten Arten besiedelt werden konnten.

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Warum können Sandwüsten beispielsweise nicht von Kakteen besiedelt werden? Das hängt mit den Wanderdünen und dem Flugsand zusammen, da auf deren Oberflächen alles sehr schnell zugedeckt oder weggeblasen wird.

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Ob man die Wüste begrünen könnte? Rein theoretisch ja, aber wie will man die Auswirkung des Flugsandes verhindern?

Durch klimatische Veränderungen hatten sich im Laufe der Zeit Lebensbedingungen ergeben, die ohne eine entsprechende Anpassung nicht zu überleben gewesen wären. Die Vorgänger der heutigen Kakteen verkleinerten ihre Grünfläche und speicherten Wasser in ihren fleischiger werdenden Blättern. Ich würde mal sagen, die Vorgänger von Kakteen waren Gräser mit Blättern, da Kakteen ja bekanntlich nicht verholzt sind. Feine Härchen auf den Blättern entwickelten sich im Laufe der Anpassung zu Stacheln. Der Vorteil dieser Härchen lag darin, dass durch größere Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht in der Vorwüste Wasser an diesen Härchen kondensieren konnte und somit eine beständige Wasserquelle darstellte. Auch fehlten durch die allmähliche Austrocknung dieser Lebensräume mehr und mehr die tierischen Fressfeinde. Die Vorfahren der Kakteen hatten somit sozusagen eine ganze Vorwüste ganz für sich alleine. :)

Allerdings ist es so, dass landlebende Pflanzen selbst Evolutionsgeschöpfe sind. Diese entstanden durch die allmähliche Austrocknung von Binnenseen im Uferbereich. Durch den Lebensraum Uferbereich verkürzten sich die Stengel einiger Arten, mit welchen diese sich über ihr Wurzelwerk im Boden verankert hatten. Das musste wohl auch mit schwankenden Wasserpegeln zusammengehangen haben, durch welche Pflanzenarten, welche am Uferrand lebten, lernen mussten, längere trocken- bzw. regenärmere Zeiten zu überleben. Das bedeutet, dass die ersten wirklich landlebenden Pflanzen sicherlich nicht in tropischen Breitengraden an Land "gegangen worden" sein können. Ähnlich wie Kakteen mussten diese ersten amphibischen Pflanzen einen Schutz vor Austrocknung während trockenerer Perioden entwickeln und zudem lernen, vermehrt Wasser über ihr Wurzelwerk aus dem Boden aufnehmen zu können. Richtig ist wohl, anzunehmen, dass die Trockenperioden im Laufe der Entwicklung immer länger wurden, bis schließlich rein landlebende Pflanzen entstanden waren. Das ist also schon damals in grauer Vorzeit vom Prinzip her so abgelaufen, wie bei den heutige Kakteen, nur mit dem Unterschied, dass die damaligen Trockenzeiten nicht zur Entstehung von Vorwüsten geführt hatten.

Bekanntermaßen hängt das Ganze auch mit den Genen von Pflanzen zusammen. Wir können davon ausgehen, dass vitalere Exemplare einer Art fortpflanzungsfähiger sind. Grundsätzlich mutiert Erbgut immer. Zweigeschlechtliche Arten mutieren dabei mehr als ungeschlechtliche Arten. Kann es auch eingeschlechtliche Arten geben? Nein, da ein Geschlecht nur dann einen Sinn macht, wenn es ein anderes, ungleiches Geschlecht dazu gibt. Für Pflanzen bedeutet das, dass es einhäusige, zweihäusige und zwittrige Pflanzen gibt. Bei einhäusigen Pflanzen existieren beide Geschlechter in einer einzigen Pflanze, jeweils getrennt durch getrenntgeschlechtliche Blüten. Bei zwittrigen Pflanzen existieren beide Geschlechter in einer einzigen Blüte und bei zweihäusigen Pflanzen sind beide Geschlechter auf getrenntgeschlechtliche Pflanzen verteilt. Was könnten die ersten landlebenden Pflanzen dann wohl für eine Geschlechtlichkeit gehabt haben? Sicherlich keine zweihäusige Geschlechtlichkeit. Im Wasser fällt die Befruchtung sicherlich leichter, da Samenzellen ganzjährig ins Wasser abgegeben werden können, wo sich die männlichen Samenzellen dann an den Duftstoffen der weiblichen Eizellen orientien können. An Land ist das schon etwas schwieriger oder eben nur zu bestimmten Zeiten möglich, nämlich den Regenzeiten. Um sich also erfolgreich fortpflanzen zu können, mussten sich die Geschlechtsorgane der Pflanzen anpassen. Je vitaler und potenter dabei ein Individuum einer Art war, desto mehr Lebensraum konnten seine Nachfahren für sich in Besitz nehmen, was letzlich bedeutet, dass einzelne Individuen einer Art im Laufe der Zeit die Gene ihrer Artgenossen verdrängen können.

MfG Götz Kiesling
 
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AndreyMops

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