Ich weiß zwar nicht, wie das in diesem ganz speziellen Fall ist, aber immerhin kenne ich den Grundmechanismus der Bewegung.
Flagellen von Bakterien bestehen im Prinzip aus einem "Haar", dass in zwei Richtungen gedreht werden kann, mit dem Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn. Der "normale" Zustand ist, dass gegen den Uhrzeigersinn gedreht wird. Dann wirken alle Flagellen in eine Richtung und es entsteht eine Art "Propeller", der das Bakterium vorantreibt.
Wird dagegen mit dem Uhrzeigersinn gedreht, kommen alle Härchen in Unordnung und das Bakterium bewegt sich nicht mehr vorwärts. Statt dessen fängt es an zu taumeln und sich zufällig zu drehen.
Die geziehlte Bewegung funktioniert nun wie folgt: Solange es dem Bakterium gut geht, schwimmt es einfach immer geradeaus. Nimmt es nun einen gefahrstoff auf, erkennen das Rezeptoren in der Zellmembran und geben die Information an die Flagellen weiter. Diese drehen sich dann für kurze Zeit in mit dem Uhrzeigersinn, so dass das Bakterium die Richtung wechselt.
Sie wählt aber eine zufällige neue Richtung, so dass es auch sein kann, dass sie dadurch noch mehr auf die Gefahrenquelle zusteuert. Der Witz ist nun, dass die Häufigkeit des Richtungswechsels davon abhängt, wie viele Reize auf das Bakterium treffen. Schwimmt die Zelle also auf den Gefahrenstoff zu, wird sie sehr schnell wieder eine neue (zufällige) Richtung wählen. Schwimmt sie dagegen in eine Richtung, in der kein Reiz mehr vorhanden ist, wird sie die Richtung sehr lange beibehalten.
Dadurch schafft das Bakterium es, sich als Nettobewegung von der Gefahrenquelle zu entfernen.