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alk. Gärung

lilly

Einfacher Mehrzeller
hallo,
ich hab drei Fragen zur alkoholischen Gärung, bin um jede hilfe dankbar:(

1.Warum entsteht bei der alk. Gärung das Ethanol? (also für welche weiteren prozesse ist es wichtig?)

2. Beim backen von Brot wird die alk. Gärung durch Hefe ausgenutzt. Wieso wirkt brot nicht berauschend?

3.Wodurch wird der Teig beim backen porös?

liebe grüße lilly
 

Joffi

Moderator
Moderator
Zu 1.: Für keine. Ethanol ist aus der Sicht der Pilz- bzw. Bakterienzelle ein Abfallprodukt und wird einfach weggeworfen. Das ist zwar energetisch betrachtet eine fürchterliche Verschwendung (Ethanol enthält noch einiges an normalerweise nutzbarer Energie), aber ohne Sauerstoff ist es für die Zelle nicht sinnvoll, dieser Stoff weiter zu verarbeiten solange andere Energiequellen zur Verfügung stehen.

zu 2.: Hmm, gute Frage. Also spätestens beim Backen verdampft jeder Alkohol und verschwindet damit aus dem Brot.

zu 3.: Neben Ethanol entsteht bei der Gärung noch CO2, also ein Gas. Und Gas im Teig macht diese scheene Bläschen.
 

Torben

Moderator
Moderator
1. Ethanol entsteht nur unter anaeroben Bedingungen, also wenn kein Sauerstoff vorhanden ist. Dabei wird viel weniger Energie frei, als bei der Atmung. Daher ist das nur ein "Notfallplan". Der entstehende Alkohol ist einfach ein Abfallprodukt, und noch dazu ein hoch giftiges. Sobald die Konzentration einen bestimmten Schwellwert erreichen sterben die Hefezellen daher auch von alleine ab.

2.+3. Bei Hefeteig muss der Teig vorher gehen. Während dessen betreiben die Hefezellen alkoholische Gärung. Dabei entsteht nicht nur Alkohol, sondern auch CO2. Das CO2, dass ja Gasförmig ist, vergrößert das Volumen des Teigs indem es die Poren bildet. Der Alkohol verdampft beim anschließenden Backen. Die Hefezellen sterben dabei übrigens.

Ups, Da war wohl jemand schneller...
 

lilly

Einfacher Mehrzeller
hi,
ich hätte noch ne frage zur alkoholischen Gärung und zwar steht da bei mir :
In einem experiment wir der energiestoff in hefezellen untersucht. Dazu werden Hefezellen in verdünnter Glucoselösung suspendiert und 24 stunden bei zimmertemperatur klutiviert. Im Gefäß 1 wird die hälfte der Hefezellen luftdicht so verschlossen dass eventuell entstehende Gase entweichen können. die andere hälfte der hefesuspension bleibt im Gefäß 2 offen stehen.

1.Beschreibe den verlauf und die zu erwartenden ergebnisse des experiments!
2 Gib für beide versuchsgefäße eine reaktionsgleichung andie den jeweiligen stoffwechsel beschreibt.
3.In einem de beiden gefäße stellt man nach gleicher Zeit eine geringere Vermehrung der Hefezellen fest als n dem anderen.Erkläre diese Beobachtung.

und noch eine frage die nix mit dem oberen zutun hat
erkläre das auftreten von muskelkater mit milchsäure als ursache?

bei den fragen bin ich echt ratlos :confused:
und für jeden noch so kleinen tipp dankbar :)
grad wo ich am mittwoch die kursabeitschreib :eek:
 

Torben

Moderator
Moderator
1. In Gefäß eins wird solange noch Sauerstoff vorhanden ist ganz normale Atmung betrieben. Sobald der Sauerstoff jedoch verbraucht ist, stellen die Hefezellen ihren Stoffwechsel auf alkoholische Gärung um. Daher entsteht dann Alkohol. In Gefäß 2 geht der Sauerstoff dagegen nicht aus, und es wird weiterhin Atmung betrieben.

2. Gefäß 1: C6H12O6 -> 2 C2H5OH + 2CO2
Gefäß 2: C6H12O6 + 6O2 -> 6 CO2 + 6 H2O

3. Bei der alkoholischen Gärung entstehen pro Glucosemolekül lediglich 2 ATP-Moleküle. Zudem wird eine giftige Substanz angereichert. Die Bedingungen sind also sehr ungünstig, so dass die Vermehrung eingestellt wird.
Im Gefäß 2 wird dagegen viel Energie gewonnen (ca. 36 ATP-Moleküle pro Glucoseeinheit). Es stehen genug Energie zur Vermehrung zur Verfügung.

Und nun zum Muskelkater: Wenn man Sport treibt, kommt es vor, dass die Muskeln nicht mit genug Sauerstoff zur Zellatmung versorgt werden. Dann stellen die Muskelzellen auf anaeroben Stoffwechsel um. Im Gegensatz zur Hefe wird aber keine alkoholische Gärung betrieben, sondern Milchsäuregärung, bei der wie der Name schon sagt Milchsäure (bzw. Lactat) entsteht. Früher nahm man an, dass diese Anreicherung von Milchsäure zum Muskelkater führt. Diese Hypothese ist aber meines Erachtens inzwischen überholt. Heute geht man davon aus, dass kleine Risse im Muskel, die durch eine Überbelastung entstehen den Schmerz hervorrufen.
 
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