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Aminosäuresequenz "übersetzen" ???

Thomas19

Invertebrat
Hallo leute , bin zufällig auf euer Forum gestossen in der Hoffnung jemanden zu finden der mir in Bio helfen kann (12.Klasse,GK)!!!!
Folgende Hausaufgabe bereitet mir Probleme:

Wie lautet die Aminosäuresequenz des Polypeptids , das von dem Gen mit folgender Nucleotidfolge codiert wird ?

ATGGGTCGTACGACCGGTAGTTAGTTACTGGTTCAGTTAA

Ich weiss bereits das ich die "codesonne" benutzen muss , leider gibt es dort kein "T" , also schliesse ich mal daraus dass ich diesen Code noch "übersetzen" muss, um ihn mithilfe der "sonne" zu entschlüsseln !?

In der 2. aufgabe werden einige Buchstaben der Sequenz verändert , dies würde ich bestimmt hinkriegen,ich muss nur wissen wie man diesen code übersetzt ....
Hoffe ihr Bioprofis könnt mir weiterhelfen ;) ,
Danke schonmal im Voraus

Thomas (der der Bio nicht mag :( )
 
V

VV0ll3

Gast
eine Aminosäure wird immer durch 3 Basen codiert.

du nimmst dir also die ersten 3 buchstaben vor und gehst dann in der codesonne von innen nach aussen, ganz außen steht dann, welche aminosäure codiert wurde.

es gibt noch start bzw stop codons, das sollte aber eigentlich bei der codesonne erklärt sein.
 

Der_Flo

Säugetier: Eutheria
ansonsten musst du halt gucken obs die mRna oder die DNA ist.. das T kannst du getrost durch das U ersetzen.. das ist der unterschied zwischen dna und mrna...



bei deiner aufgabe:

ATGGGTCGTACGACCGGTAGTTAGTTACTGGTTCAGTTAA
=
AUG GGU CGU ACG ACC GGU AGU UAG UUA CUG GUU CAG UUA A
=
Met-Gly-Arg-Thr-Thr-Gly-Ser-Stopp

du siehst also, dass die übersetzung mit dem Met (also AUG) anfängt und mit dem UAG aufhört.. alles dannach kann vernachlässigt werden
 

Elsi

Moderator
Moderator
Bevor du das aber machen kannst musst du die DNA in mRNA übersetzen. Also einfach den komplementären Strang aufschreiben. Für jedes T setzt du ein U ein, weil mRNA statt Thymin Uracil enthält.
Mit diesem Code kannst du dann die Codesonne lesen. Darum findest du auch kein Thymin in der Codesonne
 

Thomas19

Invertebrat
ok erstmal DANKE an alle , hätte nicht gedacht das man mir so schnell hilft;)
also nur damit ich es richtig verstehe :
Der "code" , den ich jetzt habe ist die DNA , und übersetzen kann man die, indem man für jedes "t" ein "u" einfügt !? dann hätte ich den "code" quasi als m-rna ?
PS: Wichtig ist also der anfang der sequenz (AUG) und das Ende (UAG) , den rest muss ich nicht beachten ?Wäre zudem seeehr nett von euch wen jemand mir noch kurz erklären könnte was die t-RNA hier für eine Rolle spielt

Nochmal Danke im Voraus an ALLE:)
 

Elsi

Moderator
Moderator
nein, für die t's u's einzusetzen reicht nicht. Du musst die komplementären Basen einsetzen um die DNA zu "übersetzen" und dabei für jedes T ein U einsetzen.
Sieht deine DNA z.B. so aus:

TAG CAT GGA ATG

Dann ist deine mRNA die folgende

AUC GUA CCT UAC
 

Der_Flo

Säugetier: Eutheria
kommt auf die richtung an, ob's von 3' zu 5' geschreiben ist oder umgekehrt, oder?
 

mik

Administrator
Moderator
... die maßgebliche Frage ist, welcher Strang ist (in welcher Richtung) gegeben. Ich würde die Aufgabe auch so deuten, wie Elsi es getan hat: Der gegebene Strang ist der, an dem die mRNA gebildet wird.
In der Praxis wird aber häufig nicht der Strang angegeben, an dem die mRNA gebildet wird, sondern der komplementäre Strang, in dem dann praktisch nur die Ts gegen Us zu ersetzen sind (vorausgesetzt, es müssen nicht zuvor Introns entfernt werden...).

Gruß

mik
 

Thomas19

Invertebrat
Ahjaaaa ok danke sehr ....wäre nicht von selbst drauf gekommen die komplementären Basen ERST einzusetzen und dann die T's gegen U's auszutauschen ( is doch so richtig oder? :confused:).Werds heute mal mit der Hausaufgabe versuchen.
Ich hätte allerdings noch eine Bitte : Ich schreibe am Freitag nen Biotest , und ich will/darf den nicht verhauen.....
Könnte einer von euch Profis mir folgende Begriffe kurz erläutern?(die meisten kenne ich , will mich halt nur vergewissern ;-) )

-Karyogramm ( ist eine "Auflistung" von Cromatidchromosomen ?)
-Translokationstrisomie ( ich weiss das z.B Trisomie 21 =Down Syndrom ist,aber Translokationstrisomie !?)
-Aberration (kann ich mir im moment NIX drunter vorstellen :-( )
-Disjunction(Trennung von 2 homologen chromosomen vll?)
-Puff ( ist der "Raum" zwischen dem codogenen und dem nichtcodogenen Strang,der bei der Herstellung von Proteinen/Enzymen entsteht?)
-Peptidbindung(Eine Verbindung von mehrern Aminosäuren?)
-Wie kann man eine Galactoseempfindlichkeit therapieren ?(Durch Galactosearme Nahrung evtl. ?)
-Was versteht man unter dem Begriff "stumme Mutation" ?
-Bestandteile von : DNA ,RNA und Enzymen
-Aufgaben der RNAse : DNA -und RNA polymerase (?)
-Wie läuft eine Translokation ab ?

Hab mich mal bei dem Kurs der heute geschrieben hat informiert ......daher die obengenannten "Fragen" ;-)


Wäre echt seeeeehr nett von euch wenn ihr mir nocheinmal helfen könntet....Wie schon erwähnt bin ich in Bio nicht gerade eine Leuchte :(
 

Der_Flo

Säugetier: Eutheria
Karyogramm:

Ein Karyogramm ist die geordnete Darstellung der einzelnen durch ein Mikroskop fotografierten Chromosomen einer Zelle. Sortiert werden alle Chromosomen einer Zelle nach morphologischen Gesichtspunkten (Größe, Zentromerlage, Bandenmuster). Die entsprechende Zelle muss sich hierfür in der Metaphase der Mitose befinden.

Translokationstrisomie:

bei einem Teil der Nachkommen von Trägern einer balancierten Translokation (s.a. Abb.) entstehende funktionelle Trisomie, bei der die Chromosomenzahl (46) normal erscheint, jedoch ein überzähliges Chromosomenstück (v.a. von 21) an einem anderen Chromosom (v.a. 14) hängt; als 15- bzw. 14/21-Trisomie mit den Symptomen des Down-Syndroms („Translokationsmongolismus“); ferner als unbalancierte partielle 11/22-T. (entstanden nach einer balancierten 11/22-Translokation bei einem Elternteil, mit charakteristischen Dysmorphien beim Kind).

Disjunction:
# den Trennungsvorgang der Chromosomen während der normalen Kernteilung, der Mitose
# den Trennungsvorgang der Chromosomen während der speziellen Kernteilung diploider Keimzellen, der Meiose

Peptidbindung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Peptidbindung

Therapie bei Galactosintoleranz:

Die Therapie besteht in galaktosefreier Diät. Lebensmittel mit hohem Galaktoseanteil sind. z.B. Milch und Milchprodukte. Für Neugeborene bedeutet dies den Verzicht auf Muttermilch und herkömmliche Säuglingsnahrung, die in Form von Laktose auch Galaktose enthält. Säuglingsnahrungen auf Sojabasis verzichten auf Laktose.
In Hülsenfrüchten (Nüsse, Erbsen) sind Stoffe enthalten, die im Darm in Galaktose zersetzt werden können; in Obst und Gemüse kommt Galaktose in freier Form vor. Aber auch bei Körperpflegemitteln wie Cremes, Seifen, Zahnpasten ist oft Laktose enthalten, und es sollte auf die Angabe der Inhaltsstoffe geachtet werden.
Doch selbst bei vollständigem Galaktoseverzicht sind Entwicklungsstörungen nicht immer vollständig zu vermeiden, weil Galaktose auch im Körper synthetisiert (erzeugt) wird.

stumme Mutation:

Wenn du dir die Codesonne anguckst, siehst du, dass manche Aminosäuren durch verschiedene Basen codiert wird.
ZB kann Ser sowohl UCU, alsach UCC sein...
eine stumme mutation wäre also, wenn das hintere U zu einen C mutieren würde... es hat keinerlei auswirkung, darum 'stumm'

RNAse (besser: RNase):
http://de.wikipedia.org/wiki/Ribonuklease
 

Thomas19

Invertebrat
@Flo Danke vielmals für die nützlichen infos .....bin schon um einiges schlauer ;-) !Waren die sachen die ich selber "beantwortet " habe richtig ?(die du ausgelassen hast )
Könnte jemand vll. noch auf folgende Dinge eingehen:
- Bestandteile von DNA , RNA und Enzymen
- Aufgaben der DNA-und Rna polymerase
- Wie läuft eine Translokation ab ?
- Was versteht man unter "aberration " ?


Vielen Dank nochmal im Voraus ......In sachen Bio habt ihr es echt drauf ;)
 

Der_Flo

Säugetier: Eutheria
dna:

http://de.wikipedia.org/wiki/Desoxyribonukleinsäure#Bausteine

rna ist das gleiche nur mit uracil statt thy...

enzyme:

* Reine Protein-Enzyme bestehen ausschließlich aus Protein, das aktive Zentrum wird nur aus Aminosäureresten und dem Peptidrückgrat gebildet. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise das Verdauungsenzym Chymotrypsin und die Triosephosphatisomerase (TIM) der Glycolyse.

* Holoenzyme bestehen aus einem Proteinanteil, dem Apoenzym, sowie aus einem Kofaktor, einem niedermolekularen Molekül (kein Protein). Beide zusammen sind für die Funktion des Enzyms wichtig. Organische Moleküle als Kofaktoren werden Koenzyme genannt. Sind sie kovalent an das Apoenzym gebunden, nennt man sie prosthetische Gruppen. Koenzyme sind zum Beispiel Adenosintriphosphat (ATP) und Nicotinamidadenindinukleotid (NAD). ATP wird oft als Energiequelle für die Reaktion genutzt, z. B. von Proteinkinasen. NAD wird von Enzymen, z. B. die Alkoholdehydrogenase, als Elektronenakzeptor verwendet. Benötigt ein Enzym Metallionen (z. B. Eisen-, Zink- oder Kupferionen), spricht man von einem Metalloenzym. Die Lipoxygenase zum Beispiel enthält Eisen und die Carboanhydrase enthält Zink.


weitere antworten später.. muss jetzt leider selbst studieren
 

Thomas19

Invertebrat
@Flo yooo ich dank dir vielmals .......echt nett von dir dass du dir die zeit genommen hast das alles zusammenzustellen ;) , wenn du die restlichen Sachen heute noch bearbeiten könntest ....Wäre echt cool weil ich morgen schon schreib ....werd mir das alles heute aber nochmal ausführlich durchlesen.....


danke nochmal im voraus .....

Thomas
 

Der_Flo

Säugetier: Eutheria
Polymerase:

Die Polymerase ermöglicht die chemische Verknüpfung von einzelnen Molekülen (Monomere) zu einer Kette (Polymer). Im Falle der DNA-Polymerase ist das gebildete Polymer die Desoxyribonukleinsäure (DNA), als Monomere dienen Desoxyribonukleotide, auch genannt Desoxy-Nukleosidtriphosphate (dNTPs). Die DNA-Polymerase nutzt stets einen bereits bestehenden DNA-Einzelstrang als Matrize (Vorlage) für die Synthese eines neuen, komplementären Stranges, dessen Nukleotid-Abfolge somit von der Matrize bestimmt wird. Dieser Erhalt der DNA-Sequenz ist entscheidend für die Fähigkeit der DNA-Polymerase, die in der DNA codierte Erbinformation zu kopieren. Das korrekte Kopieren der Matrize gelingt durch komplementäre Basenpaarung der eingebauten Nukleotidbasen mit den Basen der DNA-Matrize, vermittelt durch Wasserstoffbrücken. Die Synthese des neuen DNA-Stranges erfolgt vom 5'- zum 3'-Ende. Chemisch betrachtet findet dabei ein nukleophiler Angriff der endständigen 3'-OH-Gruppe des DNA-Stranges auf das α-Phosphat des dNTPs statt, wobei Pyrophosphat freigesetzt wird. Dieser Schritt wird von der Polymerase katalysiert.

Im Gegensatz zu RNA-Polymerasen kann die Synthese des komplementären DNA-Stranges bei DNA-Polymerasen nur erfolgen, wenn der Polymerase ein freies 3'-OH Ende zur Verfügung steht. An dieses wird dann das erste Nukleotid angehängt. Bei der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) nutzt man hierzu einen ca. 15-20 Nukleotide langen DNA-Einzelstrang (Primer), der als Startpunkt der Reaktion dient. DNA-Polymerasen benötigen in der Regel Magnesium-Ionen als Kofaktor.

Aberration:
eine aberration ist eine abweichung von der üblichen form..

translokation:
http://de.wikipedia.org/wiki/Translokation_(Genetik)

generell bedeutet das, dass teile von chromosomen sind, wo sie nicht sein sollten...
 
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