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Anabolika und Sport

Taubenschiet1

Einfacher Mehrzeller
Hallo Forum :)

Ende Mai habe ich in meinem Abitur eine Päsentationsprüfung zum Thema "Anabolika und Sport" zu absolvieren. (15 minütiger Vortrag)
Ich bin nicht der beste Schüler im Fach Biologie, aber mir blieb nichts anderes übrig.

Nun sind einige Fragen offen bezüglich der Fragestellung und Gliederung der Präsentation.

Ich weiß überhaupt nicht wie eine Fragestellung in einer Biologie-Präsentation lauten soll. (Muss nicht zwingend praxisbezogen sein, durch ein Versuch oder Experiment)

Hat jemand Anstöße, Ideen oder Vorstellungen, wie die Fragestellung lauten könnte?

Welche Gliederungspunkte sollten bei dem Thema unbedingt vorhanden sein?
Wirkungsweise (Wie wirkt es auf den Organismus (bezogen auf die Proteinbiosynthese))
Was wird durch die Einflussnahme auf die Proteinbiosynthese erreicht und wozu führt es?

Und weitere Punkte weiß ich nicht.

Ich danke euch im Vorraus.

mit freundlichen Grüßen
 

mik

Administrator
Moderator
So, ich habe mal ganz schnell mal einen groben Ansatz (Fragestellung, Unterpunkte zur Gliederung) formuliert. Damit müsstest du zumindest einen Einstieg ins Thema finden:


Inwiefern steigern Anabolika die Leistungsfähigkeit und welche gesundheitlichen Folgen ergeben sich aus der Anwendung?

1. Was sind Ananbolika?
2. Wie wirken Anabolika bzw. wodurch bewirken sie ggf. eine Leistungssteigerung?
- Wie genau kommt es zur Leistungssteigerung?
3. Worin bestehen die gesundheitlichen Risiken und bei welcher Dosierung treten welche Erkrankungen zutage?
- Sind die Folgen rückgängig zu machen?
- Machen Anabolika abhängig? Wenn ja, wie?
- Wie sind die Wirkmechanismen im Speziellen? (ggf. an eimem Beispiel erläutern)
4. Beispiele für Sportler, die Anabolika verwendet haben.
- Wussten die Sportler von den Risiken? Wenn ja, warum haben sie dennoch Anabolika eingenommen? Über welchen Zeitraum?
5. Was müsste ggf. getan werden, um Jugendliche von der Einnahme abzuhalten?
 

Taubenschiet1

Einfacher Mehrzeller
Dankeschön für die schnelle Antwort :)
Zum Punkt 2 habe ich Fragen: Also den Einfluss auf die Biosynthese habe ich verstanden, aber hat bzw inwiefern hat Anabolika Einfluss auf den Stoffwechsel/Zellatmung ?
Dies konnte ich bisher nicht herausfinden, bzw. habe ich vieleicht falsch verstanden.
Bisher habe ich bzw sehe ich die Leistungssteigerung (vereinfacht gesagt), darin dass Muskelgewebe aufgebaut wird, bei entsprechendem Training. (Größerer Muskelquerschnitt -> mehr Kraft)
Doch wo findet die katabole Wirkung statt?
 

Taubenschiet1

Einfacher Mehrzeller
Kann mir das jemand beantworten?

Welchen Einfluss hat es auf die Zellatmund und die Energiebereitstellung?
 

Taubenschiet1

Einfacher Mehrzeller
*Zellatmung

Und welche genaue Auswirkung hat es auf die Proteinsynthese?

"3-6 Stunden nach Anwendung wird eine signifikante Zunahme der intrazellulären Aminosäurekonzentrationen
beobachtet. Eine Zunahme von Desoxyribonukleinsäure (DNS) und Ribonukleinsäure (RNS)
sowie von Phospholipiden, Glykogen und energiereichen Phosphaten ist festzustellen."
http://www.solutions-in-sports.de/SIS-Doping-Dr.Luensch.pdf

Also habe ich das richtig verstanden?
Wenn mehr DNS vorhanden ist, gibt es mehr Informationen bzw. "Aufträge" die Aminosäuren zu Proteinen zu verketten?
Es werden also mehr Proteine erstellt, und das ganze läuft schneller ab?

Antworten würden mich mal freuen.
Schönen Sonntag noch ;)
 

mik

Administrator
Moderator
Also: Erst einmal steht dort, dass "Definitive Kenntnisse über den molekularen Wirkungsmechanismus der anabolen Steroide" bislang nicht vorlägen. Die bisherigen Untersuchungen zeigen aber offenbar, dass Testeron eine Zunahme der im Text genannten Stoffe bewirkt. Allerdings wäre hier auch zu beachten, wie aktuell die in dem Text dargestellten Erkenntnisse sind (einige Untersuchungsergebnisse scheinen mir sehr alt zu sein).

Vielleicht hilft dir noch dieser Abschnitt aus der Dissertation von Luitpold Kistler aus dem Jahr 2006 weiter, um die Wirkungszusammenhänge zu verstehen (http://edoc.ub.uni-muenchen.de/5689/1/Kistler_Luitpold.pdf):

"Anabole Wirkung Testosteron lagert sich im Blut an Proteine an und erreicht dadurch die Muskelzellen. Nachdem Testosteron in die Zelle gelangt ist, kann es dort entweder direkt an den Androgenrezeptor binden oder indirekt über den Abbau durch das Enzym 5-α-Reduktase zu 5-α-DHT. Der Steroid-Rezeptorkomplex tritt im Zellkern mit der DNA in Verbindung und löst außerhalb des Zellkerns über die RNA die Bildung von Aminosäureketten aus, die sich anschließend an die Myofibrillen anlagern und dadurch die Muskelmasse erhöhen. Dieser Effekt geht mit einer positiven Bilanz für Stickstoff, Kalium, Calcium, Phosphat, Sulfat und Chlorid einher (Hiort et al. 1999). Überdies führt Testosteron in der Muskulatur zu einer vermehrten Expression von IGF-1 (Insulin like Growth Factor). Neben der Steigerung der Proteinsynthese und des Muskelwachstums steigert Testosteron auch die Erythropoese im Knochenmark und die Erythropoietinsynthese in der Niere, was letztendlich in einem Anstieg des Hämatokrits und des Hämoglobin resultiert (Shahidi 2001). Zudem hemmt Testosteron die Knochenresorption durch Blockierung von Interleukin 1 und 6 und stimuliert zugleich die Osteoblastendifferenzierung. Außerdem fördert es die Mineralisierung des Knochens und sorgt in der Pubertät für den Epiphysenfugenschluss (Porst 2000)." (Seite 13)
 
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