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Anwendungsaufgaben: Evolution / Ökologie

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fini

Gast
Hallo Leute,
da ich vor kurzem in Bio eine Arbeit total verhauen habe, habe ich gestern meine Lehrerin gefragt, ob sie mir denn nicht eine freiwillige Aufgabe zum bewerten geben könnte. Hat sie natürlich gemacht, aber so 100%ig komme ich damit nicht weiter. Vielleicht kann mir ja einer von euch helfen, deswegen hier der Einführungstext und die dazugehörigen Aufgaben. Ich brauche irgendwie ein paar Denkanstöße...

In Ostafrika findet man über 600 Buntbarscharten mit unterschiedlichen Lebensweisen. Sie besiedeln Flüsse und die verschiedensten Binnenseen wie den Victoria See und den Malawi See. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie kümmern sich fürsorglich um Partner und Nachkommen. die meisten Buntbarsche sind zur Laichzeit streng territorial. Sie betreiben Brutpflege, idem sie Nester oder Mulden bauen, die abwechselnd bewacht werden. durch Flossenschlagen wird das Gelege mit Sauerstoff versorgt. Nach einigen Tagen im Nest machen die geschlüpften Jungfische gemeinsam mit ihren Eltern "aqusflüge". Abends werden sie häufig mit dem Maul eingesammelt und zurückbefördert. Der mit Flüssen in Verbindung stehende Malawi See im südosten Afrikas entstand vor etwas 500 000 Jahren durch einen Grabenbruch. Er wird von 196 Butbarscharten besiedelt, die sich vor allem in ihrer Maulform unterscheiden und unterschiedliche Nahrung fressen. Sie weisen aber auch Übereinstimmungen auf: z.B. sind sie Maulbrüter.

Aufgaben


1. Deuten Sie die Artenvielfalt der Buntbarsche im Malawi See unter Verwendung von Fachbegriffen aus der Sicht der heutigen Evolutionsforschung.
2. Erklären Sie an diesem Besispiel der Begriff "ökologische Nische"
3. Erklären Sie möglsiche Ursachen für das Maulbrüten.
4. Warum ist Artenvielfalt der Buntbarsche in vielen afrikanischen Flüssen geringer als im Malawi See?
5. Beschreiben Sie den mögliche Ablauf des oben erwähnten Territorialverhaltens.


Danke für eure Hilfe im Voraus!
 

Netti

Moderator/in im Ruhestand
Durch den Grabenbruch entstand ein abgeschlossenes System. Die Tiere waren auf sich gestellt und mussten Möglichkeiten finden sich anderweitig zu ernähren (wenn sich alle gleich ernährten, würden früher oder später alle verhungern). Deshalb die verschiedenen Maulformen, je nach Nahrung.
In Flüssen war eine solche Nischenfindung nicht nötig. Es konnten sich genauso die normalen Arten vermehren.
Barsche fressen oft die Jungen. Dem wird durch Maulbrüten entgegengewirkt und so dient es der Arterhaltung.

Das waren mal ein paar Ansätze von mir.
 

Joffi

Moderator
Moderator
Ich widerspreche ja nur ungern einem Moderator... :) Verzeihung.
Aber ich denke, bei dem genannten Beispiel könnte es sich eher um adaptive Radiation gehandelt haben, also eher das Gegenteil von plötzlichem Nahrungsmangel. Vorher haben die Fischlein in Ihren Flüssen gelebt, plötzlich gibt es da diesen ungeheuer großen See. Die Fische können sich vermehren ohne Ende, es gibt kaum Selektionsdruck, da Platz genug für alle ist => die genetische Vielfalt der Population steigt steil an. Irgendwann ist der See dann trotzdem restlos bevölkert und der elektionsdruck steigt wieder stark an. In dieser Situation haben wir jetzt eine große Population mit großer Variation (z.B. verschiedenen Ernährungsgewohnheiten), die jetzt zu vielen Arten auseinanderbricht. Adaptive Radiation eben.
Zum Punkt Öko-Nische: Ok, da steigt jetzt der Selektionsdruck auf die variable Population. Einige wenige Fische sind in der Lage, Muscheln zu knacken, die meisten anderen nicht. Wenn das "reguläre" Futter (whatever) knapp wird, konzentrieren sich diese Muschelknacker mehr und mehr auf Muscheln (da ja alles andere von den vielen Kollegen weggefuttert wird) und haben dadurch einen Vorteil => sie besetzen die Nische "Muschelknacker".
Maulbrüten: Öhm, ich mach ma was hochspekulatives: Zu Zeiten hohen Selektionsdrucks gabs vielleicht ein paar Spezialisten, die es auf den Nachswuchs der anderen entstehenden Arten abgesehen hatten. Also musste man gut auf seine Jungs aufpassen, und ab ins Maul damit.
Geringere Artenvielfalt in Flüssen: In den Flüssen hat sich schon seit sonstwielang ein stabiles System ausgebildet mit ein paar Fischarten. Als dann die vielen, vielen Seefische entstanden, haben die sich natürlich vor allem an die Gegebenheiten im See angepasst und sind in einem Fluß ihren Urahnen unterlegen (die schon immer an den Fluß angepasst waren). Daher kommt es nicht zu einer Invasion der Flüsse durch die vielen Seearten.

Puhh, so, mehr fällt mir auch net ein :eek:
 

chefin

Moderator
Moderator
Im Malavisee entsteht sicherlich eine Isolation. Durch Variation kommt es zur Eiinnischung, da auch dieser See verschiedene ökologiche Nischen hat, die durch die Variationen besetzt werden. Langfristig führt das zur Artenbildung.
Die Maulbrüter stecken jede Menge Energie in den Schutz der Brut. Dadurch haben sie Frtpflanzungsvorteile, da die Nachkommen, die einen Schutzrau bei Gefahr haben, größere Überlebenschancen haben.
 
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fini

Gast
hey, danke für eure hilfe ... damit komm ich auf jeden fall schon mal weiter ;)
 
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Rebecca_Sachs

Gast
Hey cool^-^

Das ist ja praktisch, genau die selbe Aufgabe habe ich jetzt auch ^-^ Das hilft mir echt weiter ^-^
 
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