Dann schau Dir doch mal die Verlaufskurve der Sauerstoffkonzentration an. Wie müssen denn Fischgewässer beschaffen sein? Ein Salmonidengewässer muss mindestens 10 mg/l gelösten Sauerstoff haben, ein Cyprinidengewässer mindestens 7 mg/l. Das reicht hier gerade noch, aber nur an der Oberfläche. In 20m Tiefe kippt das Gewässer regelrecht um, Sauerstoff Null, der wird ersetzt durch Schwefelwasserstoff aus Faulschlamm. Das ist eine Todeszone für jede Art von höherem Leben.
Wie passiert sowas? Reichlich Eintrag von Nitraten und Phosphaten (Landwirtschaft, Abwässer) kurbelt das Wachstum von Algen und Pflanzen wie Wasserlinsen an. Absterbende Biomasse sinkt ab, zersetzt sich, zehrt dabei den Sauerstoff auf und der Rest verfault schlicht. (-> H2S)
Interessant ist doch auch die "Sulfatnase" Zunächst wird der aus organischem Abbau freiwerdende Schwefel noch oxidativ gebunden, was Sauerstoff aufzehrt, wenn der wen ist, kein SO4-- mehr, sondern H2S. Interessant wäre übrigen auch eine pH-Wert-Kurve. ;-)
Aus den Ursachen ergibt sich auch die (langfristige) Abhilfe. Zufuhr von Stickstoff und Phosphor drosseln. "Erste Hilfe" - das geht allerdings nur bei kleineren Gewässern, ist künstliche Belüftung, Absaugen mit einem Schlauch und in einer Fontäne durch die Luft wieder reinspritzen.
Lebensgemeinschaft? Ich schätze, oben Wasserlinsen und einige robuste Cypriniden, unten anaerobe Bakterien.