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Basentriplett

Georg Reischel

Säugetier: Eutheria
Wer oder was hat anno dazumal bestimmt oder herausgefunden, dass ein Basentriplett eine Aminosäure codiert? Wie stellt man sich die evolutionäre Chronologie vor bis zu dem Zeitpunkt, wo das Triplett eine Aminosäure codiert?
 

cigouri

Säugetier: Eutheria
Das war Heinrich Matthei im Jahre 1961. Er arbeitete als post-doc im Labor des späteren Nobelpreisträgers MW Nirenberg im NIH/Bethesda/Maryland/USA.

Er hatte eine künstliche polyU-DNA synthetisiert, diese dann in vitro an Ribosomen translatieren lassen und so ein poly-Phenylalanin-Peptid erhalten. Damit war das erste Triplett „UUU“ identifiziert, welches für die Aminosäure Phenylalanin (Phe) codiert. Dann hat man andere künstliche DNAs synthetisiert (mit anderen, sich regelmäßige wiederholenden, Triplettfolgen) und so den genetischen Code Schritt für Schritt entschlüsselt.

Eigentlich ist dieses Wissen ein wissenschaftlicher „commonplace“ und es besteht heute nicht mehr der geringste Zweifel an der Korrektheit des genetischen Codes und der Existenz verschiedener Tripletts, die für die 20 proteinogenen Aminosäuren in Polypeptiden bzw. Proteinen codieren.

Über die "evolutionäre Chronologie" der Entstehung des genetischen Codes weiß man praktisch nichts.
 

Georg Reischel

Säugetier: Eutheria
Die Codes wollte ich auch nicht anzweifeln.

Mir fiel nur ein, dass die Information nicht ursprünglich ist. Die Basentripletts stehen ja den tRNA gegenüber, die mit den entsprechenden Aminosäuren beladen ist, für die entsprechend viele Enzyme existieren, falls ich das richtig mitbekommen habe.
 

cigouri

Säugetier: Eutheria
Sorry, hatte mich vertippt (mea maxima culpa). Matthei hatte natürlich künstliche PolyU-RNAs synthetisiert, keine DNAs und dann den genetischen Code zunächst auf RNA-Basis entschlüsselt. Deswegen gibt man Gensequenzen bis heute normalerweise als RNA-Sequenzen wieder.

Falls man die zugehörige DNA-Sequenz haben möchte ist dies kein Problem, man kann ja, aufgrund der Basenpaarungsregeln, die zugehörige Basensequenz der DNA ganz easy bestimmen.

Allerdings gibt man, gemäß internationalem Konsensus, Gensequenzen" immer als mRNA-Sequenzen an (die entsprechen dann der Sequenz des anticodogenen DNA-Strangs).

Wenn man so etwas sehr lange macht, so wie ich, gewöhnt man sich irgendwann einmal daran :)
 
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