• Willkommen im Biologie-Forum! Du brauchst Hilfe? In unserem Biologie-Forum kann jeder seine Fragen zur Biologie stellen - und anderen bei Fragen helfen.

Deja vu-Häufung

Judas

Invertebrat
Frohe Ostern euch allen!

Ich hab den Fall das eine Bekannte eine ungewöhnliche häufung von Deja Vus hatte, ungefähr 3Monate lang fast jede Woche. Könntet ihr mir vielleicht sagen womit das zutun hat?
 

chefin

Moderator
Moderator
Ich hab zwar schon mehrmals wissenschaftliche Erklärungen gelesen, aber ich versuche es mal einfach:
Zum einen "lernt unser Gehirn immer, weil es nix anderes kann" (Spitzer), zum anderen wissen wir heute, dass jede Gehirnzelle mit tausenden anderen verbunden ist und es so zu immer neuen Verschaltungen und Kombinationen kommt. Wir lernen zum einen durch prägnante Eindrücke, zum anderen indem wir Regeln generieren, oder Sinneseindrücke mit Bekanntem vergleichen (das ist so wie....).
"In unserem Gehirn wispert es ununterbrochen, es werden so unendlich viele Gedanken gedacht, bevor uns nur ein einziger bewusst wird. Welcher der vielen es ist, darauf haben wir bewusst keinen Einfluss" (frei nach Prof. Röper)
Das sind meiner Meinung nach die Grundlagen zum deja-vu.
Eine Tomate wird als Tomate von uns erkannt, wenn wir Tomaten kennen.
Unsere Hand legen wir nur einmal auf eine heiße Herdplatte. Wir merken den Schmerz dann wieder, wenn eine ähnliche Situation vorliegt.
Bücher lesen hat deswegen einen viel grösseren Reiz, weil jeder Leser es mit "anderen Augen" sprich mit anderer Vorerfahrung, anderer Phantasie liest. Deshalb sind Verfilmungen oft eine Enttäuschung, manchmal, wenn man zuerst den Film gesehen hat, und das Buch diesem nicht entspricht, dann auch umgekehrt.
In unseren Träumen verknüpfen wir auch ganz viele Elemente miteinander. Und, wem ist das nicht schon passiert: Wenn etwas in seiner normalen Umgebung fehlt, dann fällt es uns auf, nicht wenn es vorhanden ist.
Entweder sind deiner Bekannten viele Elemente in ihren Erlebnissen bereits in anderen Situationen bekannt geworden, oder eben genau das Gegenteil, wenige Elemente werden erkannt und dann mit bekannten Elementen "passend" miteinander verknüpft. Stimmen dann die durch unsere Sinnesorgane aufgefangenen Reize mit einem solchen Konstrukt überein, lässt der Hirnstamm die Bewusstwerdung dieses einen Gedankenganges zu.
Ist das nicht toll, wozu unser Gehirn fähig ist?
 
nach oben