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Erbgänge

biointhehood

Einzeller
Hallo,

ich lerne gerade die Mendelschen Regeln. Durch das Lernen ergeben sich bei mir mehrere Fragen, die zumindest entfernt immer mit den Regeln bzw. eig. mit Erbgängen zu tun hat.
Ich würde mich total freuen, wenn mir jemand die folgende Fragen erklären kann oder aber auch schauen kann, ob meine Überlegungen richtig sind.

Also meine 1. Frage ist, wie entscheidet es sich um welchen Erbgang es sich handelt? Also es gibt dominant-rezessiv (am häufigsten), intermediär und kodominant.
Aber an was liegt es, dass der jeweilige Erbgang zustande kommt? Ist das Allel- oder genabhängig?

2. Frage: Können die Erbgänge auch "ineinander" übergreifen? Dazu ist natürlich die Antwort der 1. Frage wichtig, so lange ich das nicht weiß, weiß ich auch nicht, ob zB. ein Merkmal immer nach einem dominant rezessivem Erbgang vererbt wird und ein anderes zum Beispiel intermediär.

3. Frage: Was passiert bei komplexeren Merkmalen, die durch das Zusammenspiel mehrerer Gene zusammenkommen? Hier gelten ja die Mendelschen Regeln nicht.

4. Frage: Die Allele kommen ja von Vater und Mutter (beim Menschen z.B.). Bei der Meiose werden die Chromosomen getrennt, dadurch kommt es zum haploiden Chromosomensatz. Ich versuche das anschaulich zu verstehen, wenn sich diese Keimzellen bilden, bleibt quasi pro Keimzelle nur ein Allel, also entweder das vom Vater oder das von der Mutter übrig. Stimmt das so? Welches Allel dann an das Kind vererbt wird, kommt darauf an, welche Keimzelle befruchtet wird und ist eigentlich zufällig.
Ist das korrekt?


Danke an alle, die sich extra die Mühe machen und meine Fragen beantworten :)

Liebe Grüße
 

Joffi

Moderator
Moderator
Grüß Dich!

Der Erbgang entscheidet sich danach, welche tatsächliche, funktionelle Konsequenz der Unterschied zwischen den Allelen ausmacht. Ein Allel mit totalem Funktionsverlust könnte rezessiv veerbt werden, wenn das andere Allel der diploiden Zelle ausreichend intaktes Genprodukt herstellt. Das gleiche Allel könnte aber auch intermediär vererbt werden, wenn die halbe Menge an Genprodukt nicht "bemerkt" und kompensiert wird. Dominante Erbgänge könnte es geben, wenn ein Allel z.B. für eine stärkere Pigmentierung sorgt als ein anderes. Diese Pigmentierung liegt natürlich "über" der blasseren. Die Möglichkeiten sind endlos und bei jedem Erbgang verschieden.

Für Deine zweite Frage müsstest Du mir noch mal erklären, was Du mit "ineinander übergreifen" meinst.

Zur dritten Fragen: Die Regeln gelten auch hier, nur eben kombinatorisch, solange die Phänotypen voneinander unabhängig sind. Wenn nicht, ist das Problem, dass die Allele verschiedener Gene aus unterschiedlichen Gründen ihren jeweiligen Erbgang haben. Welche Konsequenz es da hat, eine bestimmt Allelkombination auf 5 interagierenden Genen zu haben, lässt sich nur im konkreten Beispiel vorhersagen, nicht Anhand der Erbgangs-Kategorie (die Farbe einer Struktur könnte zB von der Pigmentsynthese, dem Pigmenttransport und der Oberflächen struktur abhängen, alles Mechanismen mit vielen beteiligten Genprodukten; da kann man sich viele, viele "Meta-Erbgänge" vorstellen, wo mal ein Allel alle anderen "überstimmt", ein anderes überhaupt nur zur Ausprägung kommt, wenn zwei bestimmte andere da sind usw. usf.).

Zu Frage 4 schau Dir doch mal den Lexikoneintrag für Meiose hier auf Seite an, vielleicht hilft das schon?

Gruß,

Tobias
 
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