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FEHLER : Glycogen= tierische Stärke ?

kgt

Einfacher Mehrzeller
hallo,

ich lerne gerade für eine Biologieklassenarbeit (10.Klasse Gymnasium), das Thema ist Organsysteme des Menschen- ERNÄHRUNG und VERDAUUNG.

Ich habe im Chemieduden Basiswissen Schule unter Organische Stoffe noch interessante Seiten gefunden zum Lernen.
Auf Seite 224 (falls jemand den hat und nachschauen möchte)
steht unter Polysaccharide :" Auch Glycogen, fälschlich oft als "tierische Stärke" bezeichnet, ist ein Polysaccharid mit bis zu 100000 verknüpften Monosacchariden."

Unser Lehrer diktierte uns aber Glycogen= tierische Stärke, und auf einem Arbeitsblatt steht das ebenfalls "falsch" drauf.

Was stimmt denn jetzt??? Habt ihr vielleicht den Durchblick ???
 

Kildare

Einfacher Vertebrat
Ich habe mir diesen Widerspruch so erklärt: Stärke ist einer der wichtigsten Energiespeicher der pflanzlichen Zellen und Glykogen ist einer der wichtigsten Energiespeicher der tierischen Zellen. Somit ist Glykogen also die "tierische Stärke".

Soweit ich weiss, ist es allerdings legitim, Glykogen als tierische Stärke zu bezeichnen.
 

Torben

Moderator
Moderator
Sowohl Stärke als auch Glycogen bestehen aus Glucose-Molekülen, die hauptsächlich alpha-1,4-glykosidisch verknüpft sind. Das bedeutet, dass das C-Atom Nr. 1 eines Glucose-Moleküls mit dem C-Atom Nr. 4 des nächsten Moleküls verknüpft sind. Außerdem, sind zusätzlich alpha-1,6-glykosidische Bindungen vorhanden. Manche Moleküle binden also Zusätzlich noch ein Glukosemolekül an Position 6, so dass Verzweigungen entstehen.

Soweit zu den Gemeinsamkeiten von Stärke als auch Glycogen. Der Unterschied ist jetzt lediglich, die Häufigkeit dieser Verzweigungen. In der Stärke sind diese deutlich seltener vorhanden, als im Glykogen. Dies hat aber einen enormen Einfluss auf die Nutzung der Substanz: Soll Energie gewonnen werden, werden nämlich von den Enden her Glucose-Moleküle gewonnen. Je mehr Enden vorhanden sind, desto schneller geht das. Die Pflanze nutzt ihren Energiespeicher (also die Stärke) eher langfristig, die Tiere das Glycogen kurzfristig. Dies ist auch sinnvoll, da ein Mensch, wenn z.B. ein Tiger aus dem Gebüsch springt so schnell wie irgend möglich große Energiemengen braucht. Der Pflanze wäre der Anblick eines Tigers dagegen relativ egal...
 

Joffi

Moderator
Moderator
Na dann stell Dir mal vor, Du bist ein Löwenzahn und aus dem Gebüsch springt kein Tiger, sondern ein Kaninchen! Was Du dann gut Glycogen gebrauchen könntest :D;)
 

Torben

Moderator
Moderator
Dann rennt der Löwenzahn aber auch nicht weg, und gucken kann sie auch nicht. Aber vielleicht bildet die peitschende Weide aus Harry Potter eine Ausnahme... :D
 
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