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Fragen zur Evolution

  • Hat das Thema erstellt Frischling
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F

Frischling

Gast
hilfe!
vielleicht kann mir ja irgendwer da draussen ein paar antworten auf folgende fragen geben:

1) was ist "sexualdimorphismus"? auf welche geschlechtsspezifischen merkmale bezieht sich der begriff NICHT? nennen sie andere beispiele für sexualdimorphismus. wie kann man die entstehung derartiger merkmale erklären? die weibchen sind für das aussehen der männchen verantwortlich - begründen sie diese aussage.
2) die koexistenz zwischen räuber und beute beruht auf einem ständigen wettlauf von anpassung und gegenanpassung: koevolution als rüstungswettlauf! erklären sie das zitat anhand eines beispiels und füllen sie dabei den begriff koevolution mit inhalt! (mal ehrlich, allein schon die aufgabenstellung überfordert mich...)
3) was bedeutet "sympatrisch"?!?!?!?

es wäre super, wenn ihr mir helfen könntet!! bis montag muss das alles (und noch so viel mehr) in meinem kopf sein
:eek:

vielen dank schonmal fürs durchlesen ;-)
 
I

Ines

Gast
Hey,
habe leider nur zu der dritten Frage eine Antwort. Ich hoffe damit kann ich dir ein wenig witer helfen.
Es git noch eine andere Artbildung, als die, die du genannt hast. Ich schreib sie dir auch mal auf, nur für den fall.

4. Isolation
- allopatrische Artbildung (naturbedingte Isolation)
-> Bildung von Arten unter räumlicher Trennung
- eine Urpopulation wurde durch räumliche Barriere in Unterpop. Aufgeteilt
-> keine Paarungsmgl. Wg. Barriere  Unterbrechung des Genflusses
-> Unterbrechung über längeren Zeitraum- Änderung der gen. Identität
-> Treffen die Subpop. Wieder aufeinander und ist die gen. Differenzierung groß genug, so ergeben sich bei einer Paarung meist nur bedingt lebensfähige und unfruchtbare Hybride. nachzygotische Isolation
-> Ehemalige Subpop. Wird zur Art
-> Passive Veränderung des Genpools über sehr lang andauernde Trennungszeiträume
- sympatrische Artbildung
-> Ursprungspop. Kann sich in kurzer Zeit in Subpop. Aufspalten (ohne räumliche Trennung)
-> Trennung des Genpools durch präzygotische Isolation
-> Verhaltensweisen oder körperliche Beschaffenheiten verhindern
eine Paarung
-> z.B. versetzte Aktivitätsmuster, spezifische Attraktionen von
Sexualpartnern einer Art durch äußere Reize
-> sobald sich die Genpools der sympatr. Entstandenen Arten voll-
ständig getrennt haben, können sich diese auch räumlich trennen
 

Joffi

Moderator
Moderator
Na, dann versuche ich mich mal an Frage 2:
In einem Räuber-Beute-Verhältnis koevolvieren die beiden Spezies in einer Art von Rüstungswettlauf. Das Beutetier wird sich der Gefahr des Räubers durc Anpassung zu entziehen versuchen (das ist bildhaft gemeint, ich weiß schon, wer Lamarck ist :) ). Im Gegenzug wird der Räuber sich daraufhin anpassen, die Beute besser, schneller und leichter zu fangen. Ein Beispiel:

Die Beute evolviert in Richtung "nachtaktiv", da sie da vom Räuber schlechter gesehen und weniger oft gefangen wird.
Der Räuber zieht nach und evolviert besonders lichtempfindliche Augen sowie ebenfalls Nachtaktivität.
Dann legt sich die Beute Stacheln zu, um dem Räuber zu entkommen.
Der Räuber entwickelt lange Krallen, mit dem er diese Abwehr knacken kann.
Die Beute reichert eine für den Räuber giftige oder überlschmeckende Substanz in seine Haut ein.
Der Räuber evolviert ein Enzym, dass die Substanz entgiftet.
Und so weiter und so weiter und so weiter.

Wie Du siehst, entsteht durch jede evolutive Neuerung der einen Spezies ein Selektionsdruck auf die andere (zugegeben habe ich hier immer den Räuber reagieren lassen. Das funktioniert natürlich genauso andersrum). So liefern sich die zwei SPezie über die Jahrmillionen einen "Rüstungswettlauf". Ähnliches findet man auch bei der Beziehung Parasit/Wirt.
 
V

vali

Gast
Zur sympatrischen Artbildung habe ich noch folgendes:
Eine Population wird durch Genommutation reproduktiv isoliert. Dies geschieht durch Störungen bei der Meiose und durch Selbstbefruchtung und tritt deswegen meist nur bei Pflanzen ein.
Es gibt zwei Arten von Genomutationen.
Autoploidie ist die Vervielfältigung des Chromosomensatzes einer Art. Die Pflanze zum Beispiel bildet diploide Keimzellen mit AA. Er befruchtet sich selbst, so dass die entstandende Zygote AAAA tetraploid ist. Dadurch ist die neue Pflanze von den anderen isoliert. Es können auch triploide Zygoten entstehen (AAA). Die sind aber steril.
Bei der Alloploidie (Polyploidisierung mit verschiedenen Arten) vereinigen sich die Keimzellen zweier Pflanzen zu einer Zygote mit AB. Diese neue Pflanze bildet dipoide Keimzellen mit AB, befruchtet sich selbst und die neue Zygote ist tetraploid AABB. Die neuentstandene Pflanze ist von den anderen isoliert.
Hoffe, dass das verständlich war ;)

Zu 1) bin ich mir nicht ganz sicher. Aber Sexualdimorphismus ist doch, wenn sich die männlichen Individuen von den weiblichen stark in körperlichen Merkmalen oder/und Verhaltensweisen unterscheiden.
Schuld daran sind die Weibchen. Sie sind mit ihren Eizellen etwas "sparsamer" als die Männchen und lassen sich nur von einem begatten, der ihnen "würdig" erscheint. Damit die Männchen eine Chance bei den Weibchen haben entwickeln sie Balzrituale. Bei Vögeln werden sie z.B. immer bunter, singen, bauen kunstvolle Nester, ihnen wachsen lange Federn (Pfau) etc. . Genauso wie beim Menschen (Fitnessstudio, neuste Mode, coolste Frisur etc.) :D Dadurch unterscheiden sie sich immer mehr von den Weibchen.
 
V

vali

Gast
hab noch was zu "sympatrisch" allein gefunden. Es kommt von "sym" (?) gleich und "patris" Heimat. Also am selben Ort. Sympatrisch lebende Organismen, sind also Organismen, die am selben Ort leben.
 
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