Hallo!
Also eine Begründung auf der Basis von "Homosexuell, da dieses oder jenes Hormon" gibt es ansich nicht. Wenn du eine wissenschaftliche Begründung, warum es Homosexualität gibt suchst, musst du dich eher an die Psychologie wenden.
Dennoch ist dies nichts, was nur dem Menschen eigen wäre. Ob es sich im Tierreich jedoch um "homosexuelle Liebe" handelt ist kaum nachzuweisen. Auf jeden Fall gibt es Sex unter Gleichgeschlechtlichen.
Die Männchen von Moniliformis dubius (ein Wurm) koppulieren untereinander um dabei die Geschlechtsöffnung des anderen zu versiegeln und so zu verhindern, dass dieser sich selbst paaren kann. Also eher ein "Konkurrenz ausschalten" als "Liebe".
Xylocaris maculipennis, eine Wanzenart, paart auch gleichgeschlechtlich. Auch hier sind es die Männchen, die dabei dem anderen den Samen in den Samenleiter spritzen um so auch der Vater jener Nachkommen zu werden, die der andere zu zeugen versucht. - Wohl wieder keine Liebe *g*.
Bei Möwen hingegen bestehen bis zu 14% der Nistpaare aus Weibchen! Um Nachwuchs zu bekommen gibt es entweder doch eine Kopulation mit einem Männchen oder es wird versucht, ein Ei zu rauben. Liebe?
Auch bei Gänsen gibt's homosexuelle Pärchen. Interessant ist, dass sowohl bei Möwen als auch bei Enten die Weibchen-Weibchen-Paare überdurchschnittlich viele Jungen durchbringen!
Bei Flamingos wurden Männchenpaare beobachtet, die einem Weibchen das Ei stahlen, es ausbrüteten und dann das Küken aufzogen.
Der Verhaltensforscher N. Sacher (Uni Münster) beschrieb, dass bei gemischten Meerschweinchengruppen etwa 10% der Männchen eindeutig homosexuell waren. Dann maß er die Stresshormone der Männchen und stellte fest, dass die Männchen, die sich bespringen ließen, deutlich geringeren Stress hatten als alle anderen. Soweit ich weiß hat er dies beschrieben, aber es nicht wirklich interpretiert ...
Dann kenn ich noch diverse homosexuelle Paarungen bei Affen. Bei grauen Languren reiten regelmäßig die Weibchen aufeinander auf. Ob dies jedoch nicht nur eine Dominanzgeste oder ähnliches ist, ist umstritten.
An der Uni Stanford gabs ne Studie zu Bärenmakaken. Dabei wurde beobachtet, dass Weibchen Bauch an Bauch ihre Klitoris aneinander reiben und nach einiger Zeit rythmisch stöhnten. Ob das als Orgasmus gewertet werden kann wird zur Zeit noch untersucht. Es gab Tiere, die über die gesamte Zeit der Beobachtung - mehrere Jahre - mit keinem Männchen sexuellen Kontakt hatten.
Bei Bonobos gibt's auch viel gleichgeschlechtlichen Verkehr, allerdings ist hier noch kein Tier beobachtet worden, das sich nur mit dem eigenen Geschlecht vergnügte - also wohl alle bisexuell.
Soviel mal für's Erste,
Kahless