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Hypothetische Frage zur Evolution unter fiktiven Bedingungen

RedNovember

Einzeller
Einen schönen guten Abend

Ich bin neu hier und habe mich aus einem bestimmten Grund angemeldet: ich schreibe an einem Roman, der eine fiktive Planetenkonstellation beinhaltet und ich deren Auswirkung mit meinem (Noch-)Unwissen nicht abschätzen kann. So hoffe ich auf Eure Hilfe und interessante Anregungen ...

Ausgangssituation (in einem Astrolgieforum rege diskutiert und soweit astrologisch als machbar bestätigt):

- Zwei Planeten umkreisen einander (der eine ca. 55% so groß wie der andere) in einem fiktiven System
- Die Nähe des Begleitplaneten sorgt auf dem großen Planeten ("Mahi") für extreme Gezeiten aufgrund der Gravitation (Ebbe/FLut im Wechsel ca 15 Stunden) und häufige Sonnenfinsternis.
- Die Ekliptik von Mahi sorgt dafür, dass es im Norden extrem dunkel und finster, im Süden extrem heiß und hell, in der Mitte relativ lebensfreundlich ist
- Aufgrund der "nicht perfekt synchronen Präzession der Rotationsachse" zur Sonne verschieben sich diese Extreme allerdings im Laufe eines Jahrtausends --> keine Jahreszeiten, sondern Jahrtausendzeiten
- undundund ...

Ergo: Es gibt heftige Gezeiten und einen Jahrtausendwechsel (der Extreme).
In der lebensfreundlichen Zone könnte sich grundsätzlich Landleben (auch menschenähnliches) entwickeln, allerdings stehe ich da vor einem logischen Problem:

Da sich die lebensfreundliche Zone im Jahrtausendwechsel verschiebt, müssten die Landlebewesen (sofern überhaupt möglich) auf anderen Kontinente übersiedeln können. Das würde für mich bdeuten:

a) Die Kontinente liegen sehr nahe beieinander
b) Alle Lebewesen müssen eine hohe Affinität zu Wasser haben (und vermutlich eine Art "innere Uhr")

Immerhin haben die Kreaturen auf Erden ja auch den "Sprung" über die Kontinente geschafft.

Wie seht ihr das? Und: was könnten die extremen Gezeiten für Flora/Fauna bedeuten?


Liebe Grüße
Maria
 

Joffi

Moderator
Moderator
Hallo Maria!
Ich erlaube mich kurz anzufangen mit: Die Wissenschaft von den Himmelskörpern ist die Astronomie, die Astrologie macht andere Sachen... :D

Sorry, jetzt ernsthaft: Deine Vorstellung scheint trotz der anderen astronomischen Konstellation ein erdähnlicher Planet zu sein ("Kontinente aus Gestein umgeben von großen Ozeanen aus Wasser"). Ich bin als Biologe nun kein Fachmann aber ich halte das nicht für realistisch. Die gigantische Gezeitenkraft würde bei einer mit flüssigem Gestein gefüllten Kugel wie der Erde sicher zu unvorstellbarem Vulkanismus führen. Ob sich dabei stabile tektonische Platten bilden könnten, kann ich schwer einschätzen. Ob sich allerdings überhaupt Landmassen über das Meer erheben könnten, ist auch fraglich. Wenn Du Dir eine kilometerhohe Welle vorstellst, die ständig um die Erde rast, dann ruft das eine Erosion hervor, die einen Berg sicher schneller abträgt, als er wachsen kann. Also eine blankpolierte Kugel mit einem überall ähnlich tiefen Meer drauf und dieses Meer eher ein dünnflüssiger Matsch voller Schwebstoffe.

Im übrigen bei einer Ausrichtung der Rotationsachse derart, das ein Pol der Sonne zugewandt ist, hat ein wasserbedeckter Planet sicher ein "Problem". An einem Pol verkocht das Meer, am anderen gefriert das abregnende Wasser und kann nicht zurückfließen. Klingt nicht wirklich rotationsstabil :)

Das ist natürlich alles wildeste Spekulation, nur als Denkanstoß. Um über mögliche Anpassungen von biologischem Leben nachdenken zu können, beschreib vielleicht einmal, wie Du die diesen Planeten vorstellst.
 
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