• Willkommen im Biologie-Forum! Du brauchst Hilfe? In unserem Biologie-Forum kann jeder seine Fragen zur Biologie stellen - und anderen bei Fragen helfen.

lebende Fossilien und Adaption

  • Hat das Thema erstellt Schnecke
  • erstellt am
S

Schnecke

Gast
Hallo ihr Lieben!!
Ich sitze gerade an den Wiederholungen für mein Bio-Abi. habe die Pappe absolut auf*g* Es stellen sich ein paar fragen auf meinem Weg durch die vielen Themen uns da wir Ferien haben, kann ich niemanden fragen. Könnt ihr mir helfen?
Warum konnten lebende Fossilien überleben? ich habe eine Idee und zwar, dass die genetische Badbreite so groß ist, das sie sich den verschiedenen Umwelteinflüssen anpassen können. Aber stimmt das? oder gibt es noch andere Möglichkeiten?

Meine zweite Frage wäre, was man unter Adaption versteht. Ich kann mit adaptiver Radiation und mit Präadaption etwas nafangen, aber nicht unter Adaption. damit ist auch nicht das Auge gemeint.

Ich würde mich freuen, wenn ich Post bekommen würde.
Einen schönen Tag noch und einen lieben Gruß!!
 
K

KJay

Gast
Erklärung aus diesem Biologie-Lexikon:
"Adaption ("Anpassung")
Verschiedene Bedeutungen.
In der Sinnesphysiologie: Anpassung an die jeweilige Reizstärke. So kann diese Anpassung in der Verminderung oder Erhöhung der Empfindlichkeit einer Sinneszelle oder eines Sinnesorgans bestehen. So vermag z. B. das Auge des Menschen und anderer Wirbeltiere seine Empfindlichkeit in hohem Maße an die jeweilige Helligkeit seiner Umgebung anzupassen (aus diesem Grund vermag einen z. B. ein Auto nachts zu blenden, am Tage aber nicht, denn die Lichtsinneszellen sind bei Dunkelheit viel lichtempfindlicher als bei Helligkeit)."

Die andere Bedeutung habe ich bei http://www.amphibienschutz.de/lexikon/a1.htm gefunden, dort heißt es:
"Adaption, die (lat.), Anpassung
Ausprägung besonderer Verhaltensweisen bis hin zur genetischen Fixierung von morphologischen Eigenheiten, die die Überlebenschancen in einem bestimmten Lebensraum verbessern"
Ich denke, das meintest Du.

Zu Deiner ersten Frage:
"Ein lebendes Fossil ist ein Lebewesen, dass:
* nur noch in wenigen, begrenzten Gebieten gefunden wird,
* verschiedene altertümliche Merkmale aufweisst,
* und ein relativ hohes erdgeschichtliches Alter hat.
Lebende Fossilien findet man häufig auf Inseln oder Inselkontinenten, in der Tiefsee, in tropischen Urwäldern, also in geographisch oder ökologisch isolierten Gebieten, in denen Feinde oder Konkurrenten weitgehend fehlen. Ein typisches Beispiel dafür ist Australien: lange, bevor sich die anderen Erdteile trennten, ist der Inselkontinent vom Rest der Welt fortgetrieben und wurde ein einzelner, lange Zeit fast unzugänglicher Kontinent. Die Tiere dieses Erdteils sind daher zum großen Teil entwicklungsgeschichtlich primitiv. Sie sind Nachfahren von Tieren, die auf anderen Kontinenten längst ausgestorben sind." (www.wikipedia.de)
 

Joffi

Moderator
Moderator
Nachtrag: Sorry für die Wiederholung von KJays Angaben, hab´s parallel mit ihm geschrieben, uups. :)

Adaption (oder Adaptation) heißt eigentlich nur Anpassung. Einen strengeren Wortsinn im biologischen Kontext gibt es meines Wissens nach nicht. Wenn es also im Zusammenhang mit Evolution auftaucht, bezeichnet es einfach die Anpassung einer Art an veränderte Umweltbedingungen. FIndest Du es woanders zum Thema Winterschlaf, bezeichnet es eben die physiologische Anpassung des Metabolismus an eine nahrungsarme Periode. So würde ich das sehen, Kritik willkommen.

So, und nun: Warum konnten "lebende Fossilien" überleben? Wenn wir dieses Unwort mal definieren, würde ich sagen, man bezeichnet damit Spezies, die über eine besonders lange Zeit morphologisch unverändert geblieben sind. Als Begründung dafür käme z.B. in Frage, dass eine solche Art in einem besonders stabilen Biotop lebt, dem dem sich die Umweltbedingungen seit langer Zeit nicht verändert haben. Hat sich dort einmal eine Art exzellent angepasst, wird es schwer für einen Einwanderer, ihn zu verdrängen (er überlebt) und es lastet auch kein Selektionsdruck in Richtung einer Anpassung auf ihm (er bleibt morphologisch gleich).
Etwas komplizierter ist noch folgende Idee: Ein Organismus kann sich so gut an eine Umwelt anpassen, dass es nicht besser wird, ohne dass er auf dem weg dahin eine Weile schlechter angepasst ist. Er hängt auf einem Fitness-Hügel fest und kommt ohne Umweltveränderung nicht auf einen der benachbarten anderen Hügel. Das Konzept kann man sich vielleicht schlecht vorstellen. Wenns Dich also interessiert, frag noch mal schnell :)
 
K

KJay

Gast
Noch ein Nachtrag zum Begriff

Nochmal Wikipedia (kommt heute Abend 18.30 Uhr auf 3sat bei nano was drüber!):
"Lebende Fossilien sind als Fossilien bekannt, auf deren Basis der Vergleich mit den heute lebenden Formen stattfindet.

Die Bezeichnung ist insofern irreführend, als sie aussagt, dass keine Veränderung der Tiere stattgefunden hätte und die heute lebenden Vertreter exakt den ausgestorbenen und fossil belegten Arten glichen. Aus Sicht der Evolutionisten handelt es sich hier um einen Trugschluss, da auch diese Arten zwangsläufig evolutiven Veränderungen unterworfen worden sind. So waren zum Beispiel die fossilen Quastenflosser Bewohner der Flachmeere und Küsten gewesen, die heutigen Arten leben demgegenüber in der Tiefsee und haben sich diesem Lebensraum angepasst."
 
S

Schnecke

Gast
Danke

Hallo ihr beiden!
Vielen Dank für die Hilfe. Das eine brachte mich weiter als das andere, aber danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt und mir geantwortet habt.
Schönen Abend noch und lieben Gruß!!
 
nach oben