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Liebe? Was ist das?

  • Hat das Thema erstellt Orion
  • erstellt am
O

Orion

Gast
Hallo!

Ich habe da mal eine recht tiefgründige Frage. Was ist eigentlich Liebe? Ist das irgendwie biologisch erklärbar? Hängt das mit Hormonen zusammen? Wiese macht das so nervös? Warum vermisst man seine/n Geliebte/n?
Oder ist das was Psychologisches?
 
B

Borotin

Gast
Puh!

Liebe hat biologische und psychologische Anteile. Wobei genau genommen die Psyche auch biologisch begründet ist, aber das verneint den Verstand, daher lasse ich es außen vor.

Das was uns andere als interessant erscheinen lässt sind im Allgemeinen die Pheromone. An ihnen merken wir ob ein eventueller Partner zu uns passt. Oder genauer gesagt: Ob er möglichst wenig zu uns passt. Denn über die Pheromone merkt unser Körper wie verschieden ein anderes Immunsystem zu unserem ist. Und je weiter die auseinanderliegen desto erfolgreicher können die Nachkommen in der Umwelt bestehen.
Sehr viel hängt aber auch von den genetisch vererbten Erfahrungen unserer Vorfahren ab. So erkennen wir instinktiv Frauen mit breiten Hüften und Männer mit breiten Schultern als erfolgreiche potentielle Partner.

Das Problem bei diesen Theorien ist aber dass sie nur auf potentielle Fortpflanzungspartner anzuwenden sind.
Was aber die *hüstel* Affäre von der ewigen Liebe unterscheidet, das kann man (zumindest ich) nich biologisch erklären. Dazu gehört wohl etwas Metaphysik und Glaube an den Verstand und das die Biologie übersteigende Bewußtsein der Menschen.


Aber ich denke hierzu können und sollten so viele Leute wie möglich etwas schreiben, dann kommen wir vielleicht der Wahrheit auf die Spur.
 
S

Sasjia

Gast
„Verliebte sehen sich an, Liebende blicken in die gleiche Richtung“

Serielle Monogamie – eine feste Bindung auf Zeit – gilt den Wissenschaftlern als das ursprüngliche, geradezu naturgegeben Modell menschlichen Zusammenlebens. Frauen wechseln heute schneller den Partner, weil sie wirtschaftlich unabhängiger von einem Versorger seien.
Wie zerbrechlich ist also das kulturelle Korsett, das Mann und Frau das heilige Versprechen der Ehe bis zum Tod abgeben lässt? Sind Lust, Verliebtsein und sogar die Bindung zwischen Männern und Frauen wirklich nur von Hormonen kontrolliertes Suchtverhalten? Ist der liebende Mensch tatsächlich kaum mehr als ein liebender Affe?
Überraschend ist, dass es Frauen und Männer längere Zeit miteinander aushalten. Welche magischen Kräfte sind es, die zwei unterschiedliche Geschlechter eben doch lang genug zusammenschweißen und gegebenenfalls Nachwuchs groß zu ziehen? Es ist die Macht der Hormone.
Schon in dem Moment, in dem es „funkt“, wird vom körpereigenen Botenstoff gesteuert. Zunächst sind es Testosteron und Adrenalin, die Lust machen und den Organismus auf Hochtouren bringen. Die menschliche Balz vollzieht sich in vier Stufen. Am Anfang steht der leichte Augenaufschlag, Blickkontakt wird hergestellt, dann fallen die ersten Worte. Als Nächstes verleihen vermeintlich zufällige Berührungen die Würze. Das Herz rast, die Hände werden feucht, Blut schießt in die Lenden. Pheromone, die beispielsweise im Achselschweiß enthaltenen Duftstoffe der Liebe, werden ausgestoßen. Schließlich geraten die Körperbewegungen von Mann und Frau in Gleichtakt.
Der Serotonin - Spiegel sinkt bei Verliebten deutlich ab – ein Phänomen, das sonst vor allem bei Zwangsneurose beobachtet wird. Wie viele Neurotiker so sind auch Verliebte auf ein Objekt fixiert.
Auch der Testosteron – Spiegel verliebter Paare verändert sich. Normalerweise zirkulieren im Blut von Männern deutlich mehr des Sex- Hormons als bei Frauen. Einmal von der Liebe entflammt sinkt der Testosteron – Spiegel von Männern jedoch plötzlich ab, der von Frauen hingegen steigt an. Männer werden in gewisser Weise weiblicher, Frauen männlicher.
Vor allem sind es die Botenstoffe der Sucht wie Dopamin und Noradrenalien, die den Verstand übertölpeln. Tief in den uralten Zentren des Gehirns werden sie gebildet und gehören zum Belohnungssystem des Körpers, das auch beim Schnupfen von Kokain aktiv wird. Am Ende steht gegenseitige Abhängigkeit bis hin zur Hörigkeit. Selbst Gehirnschaltkreise, die für Planung und die kritische Bewertung anderer Personen zuständig sind, werden bei Verliebten quasi abgeschaltet.
Mit der Rückkehr zur biochemischen Normalität beginnen oft die Beziehungsprobleme.
Zwar gibt es wiederum spezielle Hormone, die für die langfristige Bindung sorgen können. Oxytocin und Vasopressin etwa sind verantwortlich für Vertrautheit, Wohlgefühl und Nähe.
Die Wissenschaft hat erstaunlich wenig anzubieten, wenn es darum geht, den langfristigen Übergang von der romantischen Liebe zur gereiften Beziehung zu erklären. Das Wenige ist nüchtern und erklärt all jene für naiv, die immer noch an die lebenslange Lieben glauben.

Quelle: Spiegel
 
B

Bambi

Gast
Ich denke, man sollte Liebe nicht auf Hormone reduzieren! Außerdem macht es doch auch einen gewissen Reiz aus, nicht zu wissen warum man sich in jemanden verliebt hat :eek:
Wie kommt es zum Beispiel, dass man sich in jemanden verliebt, den man entweder schon ewig kennt, oder nie leiden konnte?
Ich denke die Psyche spielt eine wichtigere Rolle :D
 
B

Bio-Spezis

Gast
ES GIBT KEINE LIEBE!!!!!

Die ganze Welt ist eine einzige LÜÜÜÜGEEEEEEE *kreisch*
*hysterisch wegrenn* *von Felsen spring*
Uaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah :eek:
 

Bellchen

Lurch
Seh doch nicht alles so pessimistisch!!! Klar gibt es Liebe und man muss noch lange nicht vom Felsen springen!!!

Ich finde auch, dass man nicht alles so genau untersuchen sollte. Genießen wir die Liebe doch einfach!:D ;)

Und wehe hier springt einer vom Felsen!:mad:
 

chefin

Moderator
Moderator
Man sollte Liebe nicht reduzieren auf heterosexuelle Liebe, die vordergründig der Fortpflanzung dient. Liebe hat viele Facetten: Freundschaft, Verlässlichkeit, soziale Einbettung und Anerkennung, Geborgenheit, Verständnis.
Das finden wir in der Liebe zwischen Eltern und Kindern, zwischen Freunden, zwischen Partnern. Liebe bringt uns Sicherheit in unserem Leben, bestärkt unser Selbstbewußtsein, ist ein ganz wichtiges Fundament in unserem Leben!
Liebe ist etwas, was man pflegen muss, was einem nicht zufliegt, keine Einbahnstrasse! Liebe bedeutet Arbeit, Präsenz, Verständnis und Ehrlichkeit.
Verliebtsein ist was anderes! Kann natürlich als Ausgangspunkt der Liebe dienen.
 

chefin

Moderator
Moderator
Nein Bellchen, so stimmt das nicht. An positiven Gefühlen sind neben denm Limbischen System im Gehirn noch weitere Regionen beteiligt. Damit hast du ein sehr komplexes System aus
- Pheromonen oder anderen Duftstoffen
- optischen Signalen
- Verarbeitung z.B. in der Formatio retikularis, im Hippokampus (bei negativen Gefühlen im Mandelkern), im schon erwähnten Limbischen System und in den entsprechenden Regionen der Großhirnrinde.
Damit aber nicht genug arbeiten noch weitere Stammhirnteile mit.
Du darfst dann bitte auch nicht die diversen Transmitter, die an den entsprechenden Syapsen beteiligt sind, vergessen.
Auch biologisch betrachtet, ist Liebe/Zuneigung ein sehr komplexes Geschehen.
Natürlich können wir auch noch die Evolution und die Verhaltensbiologie bemühen! :D ;) Denk mal einfach an die Schönheitsideale vor 100 Jahren und heute!
 
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