Merksatz Stammbaumanalyse, falsch?

[~Kerstin~]

Unser Lehrer hat uns mal folgende Merksätz diktiert:

nr1
Bekommen Merkmalsträger-Eltern nicht-merkmalsträger kinder, so sind die beiden rezessiven Vererbungsweisen ausgeschlossen.

nr2
Wenn nicht-merkmalsträger Eltern merkmalsträger Kinder bekommen, dann sind die beiden dominanten Vererbungsweisen ausgeschlossen.

Der zweite Merksatz erscheint mir ja durchaus logisch und nachvollziehbar, den ersten verstehe ich jedoch nicht.Denn wenn Merkmalsträger Eltern nicht-merkmalsträger Kinder bekommen muss das Merkmal doch eigentlich rezessiv sein, oder?
Oder meint mein Lehrer das vielleicht so, dass die Eltern rezessive Merkmalsträger waren und sich jetzt das dominante, gesunde Allel wieder durchsetzt?

Lern gerad fürs Abi....
Hat jemand tipps für mich, was ich im Bereich Humangenetik noch näher angucken sollte?

Danke schonmal
Liebe Grüße
Kerstin

 

[mik]

Unser Lehrer hat uns mal folgende Merksätz diktiert:

nr1
Bekommen Merkmalsträger-Eltern nicht-merkmalsträger kinder, so sind die beiden rezessiven Vererbungsweisen ausgeschlossen.

nr2
Wenn nicht-merkmalsträger Eltern merkmalsträger Kinder bekommen, dann sind die beiden dominanten Vererbungsweisen ausgeschlossen.

Der zweite Merksatz erscheint mir ja durchaus logisch und nachvollziehbar, den ersten verstehe ich jedoch nicht.Denn wenn Merkmalsträger Eltern nicht-merkmalsträger Kinder bekommen muss das Merkmal doch eigentlich rezessiv sein, oder?
Oder meint mein Lehrer das vielleicht so, dass die Eltern rezessive Merkmalsträger waren und sich jetzt das dominante, gesunde Allel wieder durchsetzt?

Lern gerad fürs Abi....
Hat jemand tipps für mich, was ich im Bereich Humangenetik noch näher angucken sollte?

Danke schonmal
Liebe Grüße
Kerstin

... wenn die Eltern homozygot in bezug auf das rezessive allel sind, dann müssten beide eltern aa aufweisen. folglich können auch die kinder nur aa erhalten. insofern können diese eltern kein kind ohne dieses merkmal aufweisen. dies wäre nur möglich, wenn ein dominanter erbgang vorliegt oder wenn derselbe phänotyp durch unterschiedliche gene verursacht würde.

nachvollziehbar?

gruß

mik

 

[~Kerstin~]

... wenn die Eltern homozygot in bezug auf das rezessive allel sind, dann müssten beide eltern aa aufweisen. folglich können auch die kinder nur aa erhalten. insofern können diese eltern kein kind ohne dieses merkmal aufweisen. dies wäre nur möglich, wenn ein dominanter erbgang vorliegt oder wenn derselbe phänotyp durch unterschiedliche gene verursacht würde.

nachvollziehbar?

gruß

mik

Hallo Mik
Sorry, aber ich habs immer noch nicht so ganz gerafft.
das homozygote eltern mit einem rezessiven Merkmal aa auch Kinder bekommen müssen, die aa erhalten, leuchtet mir ein.
Aber wer sagt dnen, dass die Eltern ein rezessives homozygotes Merkmal haben? Sie könnten doch zB auch Aa besitzen und dann an ihre Kinder jeweils das kleine a weitergeben sodass diee mit aa keine Merkmalsträger wären?

Viele Grüße
Kerstin

 

[Der_Flo]

Hallo Mik
Sorry, aber ich habs immer noch nicht so ganz gerafft.
das homozygote eltern mit einem rezessiven Merkmal aa auch Kinder bekommen müssen, die aa erhalten, leuchtet mir ein.
Aber wer sagt dnen, dass die Eltern ein rezessives homozygotes Merkmal haben? Sie könnten doch zB auch Aa besitzen und dann an ihre Kinder jeweils das kleine a weitergeben sodass diee mit aa keine Merkmalsträger wären?

Viele Grüße
Kerstin

klar können sie.. aber eine dominante vererbung wird ja auch nicht ausgeschlossen.

wenn es wirklich Aa + Aa = aa wäre, dann wäre der Erbgang ja dominant.. und das ist ja die aussage des ersten merksatzes

gruß florian

 

[Torben]

Nochmals die zwei Möglichlkeiten (Spezialfälle lasse ich außenvor):

Fall 1, das Merkmal a ist rezessiv
Dann müssen beide Eltern aa haben, da sie das Merkmal ja außprägen. Folglich kann das Kind nur aa bekommen und muss dass merkmal folglich auch ausprägen. Da jedoch gesagt wurde, dass das Kind das Merkmal nicht ausprägt, liegt ein Widerspruch vor und es ist klar, dass das Merkmal nicht rezessiv sein kann.

Fall 2, das Merkmal B ist dominant
Beide Eltern, die das Merkmal ausprägen könnten heterozygot sein, also Bb. Damit wäre es möglich, dass das Kind bb ist, das Merkmal also nicht ausprägt. Hier liegt folglich kein Widerspruch vor.

Daher muss das Merkmal dominant sein.

 

[~Kerstin~]

klar können sie.. aber eine dominante vererbung wird ja auch nicht ausgeschlossen.

wenn es wirklich Aa + Aa = aa wäre, dann wäre der Erbgang ja dominant.. und das ist ja die aussage des ersten merksatzes

gruß florian

aber ich mein ja auch den ersten merksatz
und da steht doch dass die beiden rezessiven vererbunsweisen ausgeschlossen sind?

sorry ich kapier das irgendwie gar nicht.

 

[~Kerstin~]

Nochmals die zwei Möglichlkeiten (Spezialfälle lasse ich außenvor):

Fall 1, das Merkmal a ist rezessiv
Dann müssen beide Eltern aa haben, da sie das Merkmal ja außprägen. Folglich kann das Kind nur aa bekommen und muss dass merkmal folglich auch ausprägen. Da jedoch gesagt wurde, dass das Kind das Merkmal nicht ausprägt, liegt ein Widerspruch vor und es ist klar, dass das Merkmal nicht rezessiv sein kann.

Fall 2, das Merkmal B ist dominant
Beide Eltern, die das Merkmal ausprägen könnten heterozygot sein, also Bb. Damit wäre es möglich, dass das Kind bb ist, das Merkmal also nicht ausprägt. Hier liegt folglich kein Widerspruch vor.

Daher muss das Merkmal dominant sein.

ahja, danke.
ich glaube ich habe es ansatzweise verstanden.
Also kann man nur uafgrund von Fall 1, der ja wiedersprüchlich ist, auf Fall 2 schließen?

Irgendwie hab ich glaub ich einen denkfehler.

wie genau wird denn dominant und rezessiv in dem zusammenhang definiert?

 

[Der_Flo]

klar sind die beiden rezessiven ausgeschlossen.

wenn beide eltern merkmal-träger sind, dann gibt es ja die möglichkeit eines dominanten allels und eines rezessiven.

dominant:
Eltern: AA oder Aa

somit gibt es die möglichkeit, dass das kind dieses allel nicht trägt. nämlich wenn beide eltern Aa haben, dann kann das kind aa haben.

wäre der erbgang rezessiv, hieße das, dass beide eltern aa tragen, somit das kind auch nur aa haben kann.
Das kind wäre auf jeden fall ein merkmals-träger, das es den gleichen genotyp wie seine eltern hat.

ist das kind aber kein merkmals-träger, obwohl beide eltern das merkmal tragen, kann es sich nur um eine dominante vererbung handeln, die rezessiven erbgänge werden ausgeschlossen

 

[chefin]

Was hier zur Irritation führt ist der deutsche Begriff "Merkmalsträger". Es wird hierdurch nämlich nicht differenziert zwischen Konduktoren und phänotypischer Ausprägung. Kerstin, setz doch einfach mal diese phänotypische Ausprägung anstelle von Merkmalsträger und es ist dann ganz logisch.
Im rezessiven Erbgang muss das Merkmal homozygot sein, um sich phänotypisch auszuprägen. Im dominanten Erbgang reicht ein Allel, also auch ein heterozygoter Träger. Damit kann es nur im dominanten heterozygoten Erbgang zu Nachkommen kommen, die eben dieses betrachtete Merkmal nicht mehr tragen und deren Nachkommen auch auf dieses Merkmal Merkmalsfrei bleiben.
Das sagen deine Regeln aus.

 

[~Kerstin~]

Was hier zur Irritation führt ist der deutsche Begriff "Merkmalsträger". Es wird hierdurch nämlich nicht differenziert zwischen Konduktoren und phänotypischer Ausprägung. Kerstin, setz doch einfach mal diese phänotypische Ausprägung anstelle von Merkmalsträger und es ist dann ganz logisch.
Im rezessiven Erbgang muss das Merkmal homozygot sein, um sich phänotypisch auszuprägen. Im dominanten Erbgang reicht ein Allel, also auch ein heterozygoter Träger. Damit kann es nur im dominanten heterozygoten Erbgang zu Nachkommen kommen, die eben dieses betrachtete Merkmal nicht mehr tragen und deren Nachkommen auch auf dieses Merkmal Merkmalsfrei bleiben.
Das sagen deine Regeln aus.

aaahja. dankeschön.
ich glaub ich habs jetzt verstanden : )
hab wohl echt falsch gedacht....