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Paternale Beteiligung an der Jungtieraufzucht

Josiena

Einfacher Mehrzeller
Die Fragestellung, die mich nun seit Tagen beschäftigt hält, lautet:
Bieten Sie eine evolutionstheoretische Erklärung, weshalb bei einigen Spezies die Väter an der Aufzucht beteiligt sind und bei anderen Spezies nicht.

Wahrscheinlich ist es ganz einfach, aber je länger ich darauf herumdenke, desto unlösbarer erscheint es mir.

- Nach der Evolutionstheorie muss die väterliche Beteiligung an der Aufzucht einen Vorteil zur Erhaltung/ Verbreitung der eigenen Gene/ Fitness bringen.

aber wenn das so ein großer Vorteil ist, wieso machen es dann nicht alle?
:arghh

Wo liegt mein Denkfehler?

Vielen Dank!
 

Joffi

Moderator
Moderator
Bei der Strategie "ich kümmere mich um meinen Nachwuchs" ist der Vorteil, dass diese Nachkommen mit hoher Wahrscheinlichkeit durchkommen. Ein Nachteil ist, dass ich unheimlich viel Zeit, Mühe und Ressourcen in ein paar wenige Nachkommen investiere.
Die umgekehrte Strategie ist, besonders viele Nachkommen zu zeugen, statt ein paar verhätschelte. Dann habe ich leider keine Zeit, mich um jedes zu kümmern, weil ich schon wieder unterwegs bin um weiterzuzeugen, aber irgendwer kommt schon durch.
 

Lindallanella

Einfacher Vertebrat
Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass der Vater in gefährlicheren Regionen besser "aufpassen" kann, weil er stärker ist als das Weibchen? Und das Weibchen kann sich besser um die Futterzufuhr kümmern. Mir fällt zB der Strauß ein, der seine Kinder, meines Wissens nach, mit erzieht.
Aber der Löwe zB nicht. Obwohl es bei den Löwen ja so ist, dass die Weibchen jagen gehen... Kompliziert, oder? Man müsste eine Liste machen mit Tieren, bei denen die Väter an der Aufzucht beteiligt sind !
 

Josiena

Einfacher Mehrzeller
Hallo und vielen Dank für Eure Antworten.
Ja, Lindallanella, das ist das, was ich meinte. Wenn man anfängt darüber nachzudenken, fallen einem sooo viele Beispiele ein, die sich gegenseitig dann wieder das Gegenteil beweisen.
Zum Beispiel ist es ja so, dass etwa 90% der Vögel monogam leben und da auch die Beteiligung der Väter an der Aufzucht gegeben ist. Denkt man an Pinguine und Gänse usw, also irgendwo eine Verbindung besteht zwischen Monogamie und paternaler Aufzucht.

Dann wiederum gibts Hühner, da hat ein Hahn mehrere Hennen. Somit kommt man auf den Zusammenhang Nesthocker + paternale Aufzucht und Monogamie sowie andererseits Nestflüchter + Polygamie und keine direkte väterliche Beteiligung.


Man kommt gefühlt vom Hundersten zum Tausendsten und eigentlich geht es bei meinem Lehrgang "nur" um Katzen.

Alle Katzen ziehen ihre Welpen alleine groß bzw teilweise im Verband mit Schwestern, Tanten und Müttern.

Nur Löwen bilden eine Ausnahme, obwohl die Löwenkater sich -soweit ich weiß- eher um die Verteidigung ihrer Löwinnen kümmern als konkret an der Aufzucht beteiligt zu sein, wie man es von Vögeln kennt.

Joffi, ich danke für das Input, ich werde das so allgemein auch halten bei meiner Antwort.
:)
 
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