ABA löst bei Trockenheit das Schließen der Stomata aus (das läuft über Aktivierung der Ionenkanäle und dadurch fallenden Turgor).
Daher, wie du schon geschrieben hast: bei Wasserstress wird eine ABA-Mangelmutante vermutlich vertrocknen.
ABA hemmt das Pflanzenwachstum. Genauer hemmt ABA die Wachstumshormone, wie z.B. Auxine oder Gibberelline
Eine ABA-Mangelmutante wächst also primär in die Höhe, kein Dickenwachstum ("groß", wie du es formulierst, ist relativ, es geht hier wirklich um hoch-gewachsene dünne Triebchen (nur mit den Keimblättern an der Spitze), die keinen Halt haben und früher oder später umknicken).
ABA hemmt das Keimen von Samen.
Bei einer ABA-Mangelmutante kommt es also zu vorzeitiger/frühzeitiger Keimung der Samen. Das kann je nach Jahreszeit, Temperatur etc ungünstig sein.
ABA fördert den Blattabwurf und das Abfallen von Früchten.
Im Fall einer ABA-Mangelmutante bleiben also bspw im Herbst die Blätter am Baum, die Früchte fallen nicht ab, sondern verfaulen am Baum, daher also auch keine/eine eingeschränkte Verbreitung der Pflanzengene.
zu dem was Segler schreibt:
"In einer sonnigen humiden, blühenden Landschaft macht Abscinsäuremangel gar nichts" und "Ja, Du würdest bei Abscinsäuremangel unter idealen Umweltbedingungen eine sehr große und vitale Pflanze sehen, unter schlechten Bedingungen(Trockenheit, Kälte, Mangel an essentiellen Närstoffen wie N P K Mg...) bei Abscinsäuremangel eine tote Pflanze!"
Stimmt so nicht, denn ABA hat eben nicht nur einen Einfluss auf den Verschluss der Stomata bei Wasserstress. Vor allem das ungehemmte Höhenwachstum ist sehr schlecht für die Pflanze, von "vital" kann keine Rede sein. Immerhin braucht Wachstum ja auch Energie und Nährstoffe und in so einem Fall wird die Energie in Höhe, statt in Dicke (=Stabilität) oder auch Blätter/Blüten/Früchte gesteckt (und ohne Blätter keine Photosynthese, also noch weniger Energie). Und dann eben noch das fehlende Abstoßen der Früchte: das ist denkbar ungünstig für die Verteilung der Gene.