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Warum sterben Lebewesen?

  • Hat das Thema erstellt Orion
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O

Orion

Gast
Hallo!

Nun, wie der Titel schon sagt, ich fragte mich gerade, wieso Menschen eigentlich altern und sterben. Ich hab davon gehört, dass sich der Körper selbst in einem gewissen Alter abbaut. Aber woran liegt das? Und was kann man dagegen tun? Kann man nicht "unsterblich" werden?
 

Joffi

Moderator
Moderator
Erstmal zu der Frage, warum wir überhaupt sterben: Es ist sinnvoll und Spezies, deren Angehörige sterben, sind erfolgreicher. Darum hat sich das Konzept in der Evolution durchgesetzt. Ob ein höheres Wirbeltier theoretisch unsterblich sein könnte, ist schwer zu beantworten, da die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Der Selektionsdruck auf "Sterben" ist wohl derart hoch, dass es keine Spezies gibt, die ihm entkommen ist und uns verrät, wie alt ein Körper im Extremfall werden kann.
Warum ist sterben sinnvoll? Eine Spezies kann sich nur evolutiv weiterentwickeln und sich besser an seine Umwelt oder Änderungen derselben anpassen, wenn sie sich fortpflanzt. Bei der Fortpflanzung wird Erbgut rekombiniert, Mutationen treten auf etc.. Ohne diesen Mechanismus wäre eine Population auf ihrem Erbgut-Stand eingefroren und stirbt bald aus. Mal davon abgesehen muss man schließlich Verluste durch Räuber, Nahrungsmangel, wasauchimmer ausgleichen können. Also brauchen wir Fortpflanzung. Bei einem bestimmten Nahrungsangebot kann eine Population aber nicht unendlich groß werden, also müssen welche sterben. Das ist ein guter Grund, das Sterben zu erfinden. Auf der anderen Seite gibt es absolut keinen Grund, warum ein Organismus ewig leben sollte. Der Evolution ist es völlig egal, ob ein bestimmtes Individuum existiert oder nicht, der Erfolg der Art zählt.
Das, was wir heutzutage als Alterungsprozeß erleben, ist auch nicht "natürlich". Die Lebenserwartung des Menschen und seiner Vorfahren war während des Evolutionsprozesses wesentlich geringer. Wenn also eigentlich ein Mensch nur maximal 30 wurde, lastete nicht der geringste Selektionsdruck darauf, dass danach noch alles repariert wird und weiter funktioniert. Es ist meiner Meinung nach eher erstaunlich, dass wir derart alt werden können.

Zum unsterblich werden... bisher steigt die Lebenserwartung des Menschen linear mit der Zeit an. Das heißt, es ist bisher keine Grenze in Sicht. Ob es eine solche Grenze gibt für die Möglichkeiten der Medizin und der allgemeinen Gesundheitssituation, ist nicht bekannt. Ich glaube allerdings nicht, dass wir irgendwann ewig leben. Der komplette Organismus ist in allen seinen Bestandteilen dafür grundsätzlich nicht entworfen.
Wenn wir auf den Körper verzichten und sozusagen nur die Software, die auf dem Gehirn läuft, in etwas anderes transferieren... tja, wer weiß das schon. Auf jeden Fall nicht mehr Du oder ich, leider zu früh geboren :D
 
D

Denis

Gast
Es liegt an der Zelldenaturierung, irgendwann haben die Zellen nicht mehr die Kraft sich ständig zu erneuern und sterben von daher ab. Dem kann man leider nicht entgegenwirken. Überdies ist der Kreislauf des Lebens Geburt-->Leben-->Verwesung auch überaus nützlich, da so einer Überbevölkerung/Erhöhten Nahrungskonkurrenz etc. entgegengewirkt wird.
 
C

caelestis

Gast
ich finde eine theorie sehr interessant die das altern auf die DNA-Transkirption selbst zurückführt... in einer Reportage haben die Wissenschaftler das Transkribieren mit einem Kopierer verglichen... ein bild das man immer und immer wieder kopiert verliert irgendwann seine qualität, schärfe etc. und bekannt ist ja das bei dem Vervielfältigen der DNA immer wieder kleine Stücke verloren gehen... bis irgendwann die zelle sterben muss. diese können von sog. Telomerasen wieder angefügt werden, die in krebszellen aktiv sind... falls die wissenschaft irgendwann in der lage ist diese unter kontrolle zu bekommen... wer weiß ;) dann können wir womöglich doch unsterblich sein
 

Elsi

Moderator
Moderator
Hallöchen!
Habe hier eine Seite gefunden, die sich mit dem Thema Alterungsprozessen beschäftigt und mehrere Theorien vorstellt.

http://www.quarks.de/dyn/20043.phtml

Ich denke es wird, wenn es jemals möglich sein sollte, noch etwas dauern bis man Menschen unsterblich machen kann.
Die Frage ist doch, ob man überhaupt unsterblich sein will.
Erscheint einem nicht jeder Tag im Leben wertvoller bei dem Gedanken, dass das Leben endlich ist?
 

Joffi

Moderator
Moderator
Zum Zitat "ich finde eine theorie sehr interessant die das altern auf die DNA-Transkirption selbst zurückführt... in einer Reportage haben die Wissenschaftler das Transkribieren mit einem Kopierer verglichen..." folgendes:

Jajaja, es stimmt, ich bin ein Klugsch... ;) aber ich muss mal kurz korrigieren: Die Transkription bedeutet NICHT eine Kopie der Kopie der Kopie usw. machen. Da wird immer nur vom Original abgeschrieben. Was Du meinst, ist eher Replikation. Dass allerdings Fehler bei der Replikation der Kern-DNA entscheidend zum Altern beitragen, ist nicht wirklich eine der großen Thesen. Abgesehen natürlich von der Telomerase-Story. Recht neu allerdings sind ein paar hübsche Arbeiten zu akkumulierenden Mutationen im Mitochondrien-Genom, die möglicherweise entscheidend beim Alterungsprozess beteiligt sind.
 
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