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Woran erkennt man einen Nährstoffreichen- und Nährstoffarmen See

  • Hat das Thema erstellt Chantal
  • erstellt am
C

Chantal

Gast
Hallo Leute..... ;)
Kann mir vielleicht einer sagen, an welchen äußerlichen Merkmalen man einen Nährstoffarmen und einen Nährstoffreichen See erkennt?
Ich wär euch sehr dankbar....

***Danke schonmal im Vorraus*** :D :eek:

Bye eure Chantal
 

mik

Administrator
Moderator
... da gibt es natürlich eine Reihe verschiedener Hinweise. Und es kommt darauf an, welche Methoden dir zur Verfügung bzw. welche Kenntnisse du mitbringst. Mal ganz einfach: Auf den ersten Blick wirst bei einem nährstoffarmen See klares Wasser erwarten können, sodass du ggf. mehrere Meter tief, vielleicht sogar bis zum Grund sehen kannst. Bei einem nährstoffreichen See verhindern dies viele Stoffe im Wasser: Zum einen abgestorbene Biomasse, zum anderen Plankton (Phytoplankton, also vor allem Algen, und Zooplankton), am Boden findet sich in einem nährstoffreichen See vermutlich am Grund eine mehr oder weniger ausgeprägte Schlammschicht aus nicht zersetztem organischem Material. Im Frühjahr/Sommer kann sich in einem nähstoffreichen See auch eine "Algenblüte" zeigen - also eine massenhafte Entwicklung von grünen Algen. Und bestimme Fadenalgen können richtige Lager im Wasser bilden.

Bei einem zweiten Blick wird dir auffallen, dass ein nährstoffarmer See vergleichsweise viele unterschiedliche Lebewesen beherbergt, zudem kommen bestimmte Organismen bevorzugt nur in Seen mit guter Wasserqualität vor (diese Lebewesen kannst du in entsprechenden Büchern zur Bestimmung der Wassergüte als Zeigerorganismen nachschlagen - z. B. kommen bestimmte Zieralgen nur in Seen guter Wasserqualität vor). Bestimmte Pflanzen und Tiere haben andererseits eine recht große Toleranz und können auch in schlechterem Wasser gedeihen und kommen dann vermehrt in nährstoffreichen Seen vor (wenige anspruchslose Arten in hoher Zahl).

... ich hoffe, das hilft erst einmal etwas weiter.

Gruß

mik
 

Convenience

Säugetier: Eutheria
In einem nährstoffreichen See sind, im Vergleich zu einem nährstoffarmen, Epilimnion(Deckschicht) und Metalimnion(Sprungschicht) dünn, Hyperlimnion dick und, wie Mik schon gesgat hat, ist eine dicke Faulschlammschicht vorhanden, die bei einem nährstoffarmen see, wenn überhaupt, nur sehr dünn ist.
Sauerstoff ist in einem eutrophierten (=nährstoffreichen see) in geringem Maß in der Nähe der Oberfläche vorhanden, da er dort vom Phytoplankton durch Photosynthese freigesetzt wird und durch die Oberfläche durch Diffusion aus der Luft kommt.
In einem oligotrophen Gewässer ist auch in tieferen Schichten, wenn auch zunehmend weniger, Sauerstoff vorhanden. Dies erlaubt den Abbau von organischen Resten durch aerobe Bakterien, die in einem nährstoffreichen See nicht leben können, weil hier kein bzw. sehr wenig Sauerstoff in den unteren Schichten vorhanden ist.
Daher kommt auch die Bildung des Faulschlamms: die aeroben Bakterien haben nicht genügend Sauerstoff um hier zu leben und die organischen Substanzen abzubauen.
Darum kann hier auch keine Nitrifikation statt finden: Es liegt viel Ammonium aus dem Eiweißabbau vor, da nur die anaerobe Denitrifikation statt finden kann.
Co2 findet sich übermäßig in den unteren Schichten, da es durch den Abbau freigesetzt wird, in den oberen Schichten wird er durch Fotosynthese verbraucht. auch in einem nährstoffarmen see ist in den oberen Schichten weniger CO2 vorhanden, jedoch ist der Unterschied dort nicht so krass.
 
C

Chantal

Gast
Vielen Dank euch zwei.... das hat mir echt weiter geholfen :) ;)
***Sehr gut erklärt***
 
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