Hallo,
Sukkulenten wachsen an Orten mit aridem Klima. Das heißt, dort fällt 10 bis 12 Monate pro Jahr weniger Niederschlag, als durch die Hitze verdunstet wird. Es ist also extrem trocken. Beispiele für den Lebensraum sind z.B. die (Sub-)Tropen, Wüsten, Steppen und Halbwüsten.
Sukkulenten sind an diesen Wassermangel angepasst, indem sie spezielle Wasserspeicherzellen besitzen. Diese können je nach Sukkulentenart im Stamm, in der Wurzel oder in den Blättern angelegt sein. Je nachdem, wo das Gewebe ist nennt man das dann auch Stamm-, Wurzel- oder Blattsukkulenz.
In diesem Gewebe speichert die Pflanze Wasser - wie der Name "Wasserspeicherzellen" ja schon sagt.
Dadurch sind die Pflanzenteile, die das Gewebe enthalten sehr "fleischig" und dick. Daher kommt auch der Name Sukkulenten: vom lateinischen succus, was soviel wie "Saft" bedeutet. Ein Beispiel für eine Sukkulente ist der Geld- oder Affenbrotbaum.
Außerdem besitzen viele Sukkulenten eine Anpassung ihres Stoffwechsels an die Trockenheit: CAM (= Crassulacean Acid Metabolism = Crassulaceen-Säurestoffwechsel). Das klingt jetzt erstmal schwierig, ist aber eigentlich ganz einfach:
Die Sukkulenten wachsen ja an Orten wo es sehr heiß ist und wenig Regen fällt. Sie brauchen also ein besonderes System, damit möglichst wenig Wasser von ihren Blattoberflächen verdunstet. Du weißt ja sicher, das die Pflanze durch sogenannte Spaltöffnungen Gase mit der Umwelt austauscht, oder? Der Austausch ist wichtig, weil sonst kein CO2 in das Blatt gelangen kann. CO2 wird aber für die Photosynthese benötigt. Über diese Öffnungen geht aber auch sehr viel Wasser durch Verdunstung verloren, weil die Luft ja sehr warm und trocken ist. Da aber auch Licht für die Photosynthese nötig ist, brauchen normale Pflanzen sehr sehr viel Wasser, was ja an den Standorten der Sukkulenten nicht vorhanden ist.
Das ist also das Problem: Am Tag ist es heiß, und darum geht beim Gasaustausch auch sehr viel Wasser verlohren. Da es wenig Wasser gibt, kann das auch nicht so leicht "nachgefüllt" werden.
Die Lösung des Problems ist: CAM!
Das funktioniert nämlich folgendermaßen:
Die Pflanze ist mit Hilfe des CAM in der Lage CO2 zu speichern. Das erlaubt ihr nun, nachts -wenn es ja viel kälter ist - die Spaltöffnungen zu öffnen und das einströmende CO2 zu speichern. Wenn es dann Tag wird und die Temperatur steigt, schließen die CAM-Pflanzen die Spaltöffnungen und verwenden das gespeicherte CO2 für die Photosynthese. Normale Pflanzen können das nicht, weil sie das CO2 nicht unabhängig von der Photosynthese speichern können.
Wenn du wissen willst, wie der CAM genauer funktioniert, dann schau mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/CAM-Pflanzen
Sukkulenz gibt es außerdem noch in Form von epiphytischer Sukkulenz, alpinen Höhenstufen und Halophyten. Diese Formen sind für dich aber wahrscheinlich nicht so wichtig. Ich wollte das nur der Vollständigkeit halber nennen. Wenn du genaueres darüber wissen willst, schau hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sukkulenz , oder frag einfach nochmal.
Xerophyten sind an semihumides Klima angepasst. Das heißt, während 3 bis 6 Monaten fällt weniger Niderschlag, als Wasser verdunstet.
Habt ihr in der Schule schon den Blattaufbau besprochen? Xerophyten weisen eine mehrschichtiges Palisadenparenchym auf. In diesem Gewebe findet hauptsächlich die Photosynthese statt. Bei einem "normalen" Laubblatt gibt es nur eine Schicht Palisadenparenchym. An den Standorten der Xerophyten gibt es meist starke Sonneneinstrahlung, so dass das Licht durch eine Shicht Palisadengewebe hindurchreicht, und eine zweite Schicht auch Photosynthese betreiben kann. Es ist also quasi ein "Hochleistungsblatt".
Außerdem sind die Schließöffnungen bei einem Xerophyten in kleinen "Höhlen" verborgen. So eine "Höhle" nennt sich Krypta. Diese sind außerdem gefüllt mit sogenannten Trichiomen, also Pflanzenhaaren. Durch die Trichiome und die Krypten wird die Verdunstung durch die Spaltöffnungen verringert.
Xerophyten haben - im Gegensatz zu Sukkulenten - eher harte, nicht fleischige Blätter.
Sukkulenten und Xerophyten haben eine sehr dicke Cuticula und eine mehrschichtige Epidermis. Beides dient dem Verdunstungsschutz.
So. Noch Fragen?