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zellautonom oder nicht?

  • Hat das Thema erstellt Jolly
  • erstellt am
J

Jolly

Gast
hallo,
beim bio büffeln bin ich bezüglich des spemann organisators und seinen funktionen über die begriffe:
zellautonom und nicht zellautonom
gepurzelt. nunja, nachdem ich mich tot und dämlich gegoogelt und durch bücher geblättert hab und immer noch nicht weiß, was das bedeutet, ist dies hier meine letzte chance.
kann mir irgendjemand weiterhelfen?
das wär echt superlieb!!!
liebe grüße
jolly
 

Kampfmuzel

Moderator
autonom heißt unabhängig oder eigenständig. bei der entwicklung des embryos spricht man von zellautonom, wenn sich zellen unabhängig von ihrer umgebung entwickeln. nicht zellautonom bedeutet dann also, dass die entwicklung der zelle von der umgebung abhängig ist. :D
 
J

Jolly

Gast
hallo,
danke für die antwort. so ähnlich hab ich des auch gedeutet, aber wie ist das auf den spemann-organisator bezogen? das ist mir nicht so ganz klar.
die somitenbildung, neurale induktion und dorsalisierung des mesoderms sind die drei nicht-zellautonomen eigenschaften des spemann-organisators. ich versteh nicht was damit gemeint ist!
liebe grüße
jolly :confused:
 

Kampfmuzel

Moderator
vom spemann organisator habe ich leider nich so viel ahnung. ich schätze aber, dass der autor damit sagen will, dass die drei von dir genannten prozesse nur stattfinden können, wenn das umgebende milieu der zellen stimmt. für somitenbildung, die neurale induktion und die dorsalisierung des mesoderms brauchen die zellen signalstoffe von außen. wenn die nicht kommen oder die zellen aus irgendeinem grund nicht in der lage sind die signalstoffe aufzunehmen, dann würden sie sich anders entwickeln.

diesen auszug aus einem artikel habe ich dazu gefunden. am interessantesten ist der letzte teil, der besagt, wenn die organisatorregion fehlt, dann entwickeln sich alle zellen zu bauchgewebe (haben männer deswegen bierbäuche, weil ihnen eine organisatorregion fehlt... *grübel* :D )

in diesem fall wäre also der spemann organisator durch eine signalgebung für die korrekte entwicklung zuständig.

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Über Spemann

Er stellte sich die Frage, wie während der Embryonalentwicklung aus einer einzelnen befruchteten Eizelle die Vielfalt an Zelltypen und Organen in einem immer gleichen, geordneten Muster im Körper ausgebildet werden kann. Warum ist der Kopf einer Maus am Vorderende und der ******* hinten, warum das Rückenmark am Rücken und nicht am Bauch?

Als Modellsystem verwendete er Amphibien, deren Entwicklung er gezielt beeinflusste: Er schnürte bestimmte Bereiche des Embryos ab oder transplantierte sie von einem Tier in ein anderes und untersuchte die Wirkung auf die Entstehung der Organe. Dazu musste er ausgeklügelte Werkzeuge und Operationstechniken austüfteln, die es überhaupt erst ermöglichten, die millimeterkleinen Eier und Embryonen zu manipulieren.

So gelang es ihm, eine Art Lageplan der erwachsenen Strukturen, etwa des Kopfes oder des Schwanzes, im Embryo zu erstellen. Seine ersten Resultate wurden von der Fachwelt kritisch aufgenommen, die seine Studien als wissenschaftliche Sackgasse bezeichneten. Spemann erwiderte, dass man nicht das Resultat von Experimenten kritisieren solle, die er noch gar nicht durchgeführt habe.


Der Spemann´sche Organisator

Das bahnbrechende Experiment zur Anerkennung von Spemanns Forschungen gelang seiner Doktorandin Hilde Mangold, die zu Beginn der zwanziger Jahre in sein Labor nach Freiburg gekommen war. Mangold benutzte in ihrer Doktorarbeit verschieden gefärbte Amphibienembryonen. Dadurch konnte sie beobachten, wie sich ein Gewebestückchen, das sie von einem Embryo auf einen anderen transplantiert hatte, weiterentwickelt. Dabei setzte sie die Gewebstückchen im Empfängerembryo nicht an vergleichbaren, sondern an anderen Orten im Amphibienkörper ein.

Ziel war es, das Schicksal des transplantierten Stücks und des umliegenden Empfängergewebes zu verfolgen. Mangold und Spemann wollten klären, ob Signale aus dem Spendergewebe Einfluss auf die Entwicklung des empfangenden Gewebe nehmen und sich Strukturen bilden, die eigentlich dem Lageplan des gespendeten Gewebes entsprechen - oder umgekehrt.


Entwicklungen, die noch keiner sah

Mangold beobachtete Entwicklungen, die noch keiner gesehen hatte: Verpflanzte die Doktorandin Gewebe aus einem bestimmten Bezirk eines frühen Embryos, dann sah sie, wie sich an der Empfängerstelle eine komplette zweite Körperachse ausbildete. Zum Teil entwickelten sich sogar vollständige zweite Embryonen, quasi als siamesische Zwillinge. Der Bezirk, aus dem das Gewebe stammte, nannten Spemann und Mangold «Organisatorregion» - eben weil dieses Gewebe in der Lage ist, das Entwicklungsprogramm von Zellen in anderen Bereichen des Embryos umzupolen.

Die Experimente zeigten, dass die «Grundprogrammierung» der embryonalen Zellen auf der Ausbildung von Bauchgewebe liegt. Wenn die Organisatorregion entfernt wird, entsteht nur ein Zellklumpen, das sogenannte «Bauchstück» ohne Kopf, Nerven, Skelett oder Muskeln.
 
J

Jolly

Gast
mmhhh...
das klingt ganz gut.
am besten schreib ich in der prüfung von den männern und den
bierbäuchen... das gefällt mir:p

ich danke dir für deine mühen!!! :)
 
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