Biologielexikon

Bergmannsche Regel (Bergmann'sche Regel, Bergmann-Regel) (engl. Bergmann´s rule)

Was versteht man unter der Bergmannschen Regel?
Die Bergmannsche Regel ist eine Regel, die sich auf die Größe (und auch Form) von Tieren bezieht, sie ist also prinzpiell eine Größenregel. Die Bergmannsche Regel besagt, dass die Vertreter nah miteinander verwandter Arten in kälteren Regionen im Allgemeinen größer (und "kompakter") sind als die in warmen Regionen.
Die Bergmannsche Regel bezieht sich nur auf gleichwarme Tiere, also auf Säugetiere und Vögel. Konkret auf diese Tiere hin formuliert bedeutet dies: Vögel und Säugetiere, die in kälterem Regionen leben, sind tendenziell größer und (und somit auch kompakter und schwerer) als ihre nahe verwandten Artgenossen in wärmeren Regionen.

Warum ändert sich die Körpergröße in Abhängigkeit von der Temperatur bzw. vom Klima?
Man erklärt sich die Unterschiede in der Körpergröße folgendermaßen: Größere gleichwarme Tiere haben im Verhältnis zum Volumen eine geringere (relative) Oberfläche als kleine Tiere. Dadurch ist ihr Wärmeverlust in kalten Regionen geringer als der von kleineren Tieren. Diese Aussage scheint, von wenigen Ausnahmen abgesehen, generell zuzutreffen.

Was sind Beispiele für die Bergmannsche Regel?
Augenfällig wird dieser Zusammenhang bei bestimmten Vögeln. Der Größenvergleich verschiedener Pinguinarten (Galapagos-Pinguin, Humboldt-Pinguin, Königspinguin, Kaiserpinguin) zeigt z. B., dass die größten Arten in der Antarktis, die kleinsten am Äquator leben: Je kälter das Klima ist, um so größer ist die jeweilige Pinguinart. Der Kaiserpinguin ist z. B. 120 cm groß, der Galapagos-Pinguin 50 cm.
Es besteht also ein regelhafter Zusammenhang zwischen Körpergröße und der entsprechenden Klimazone.

Woher stammt der Name "Bergmannsche Regel"?

Der Name "Bergmannsche Regel" stammt von dem deutschen Arzt und Zoologen ("Tierforscher") Carl Bergmann (1814-1865), der den dargestellten Zusammenhang zwischen Körpergröße und Klimazone herausfand. Die nach ihm benannte Regel stellte er im Jahre 1847 auf.

Welche anderen Regeln sind im Zusammenhang zu sehen?
Die Bergmannsche Regel wird zusammen mit der Allenschen Regel und der Hesseschen Regel auch unter der Bezeichnung "ökologische Regeln" subsumiert.





Siehe auch unter:

Pfeil Copesche Regel
Pfeil

Literatur:


Internet:



Letzte Aktualisierung: 06.07.2013





© Michael Koops www.biologie-lexikon.de 2019
Alle Angaben im Biologie-Lexikon sind ohne Gewähr. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere ist die elektronische Datenübernahme in jeder Form ohne Zustimmung des Autors ausdrücklich untersagt. Das Aufrufen von Seiten bzw. Inhalten des Biologie-Lexikons in fremden Framesets ist grundsätzlich nicht gestattet und verstößt gegen geltendes Recht.
Für den Inhalt verlinkter Seiten kann prinzipiell keine Verantwortung übernommen werden, da das Biologie-Lexikon auf den Inhalt dieser Seiten keinen Einfluss hat. Von anstößigen Inhalten der verlinkten Seiten jeglicher Art distanziert sich das Biologie-Lexikon jedoch ausdrücklich und bittet bei einer entsprechenden (fehlerhaften) Verlinkung um eine Nachricht an fehler{AT}biologie-lexikon{Punkt}de. Das Biologie-Lexikon bemüht sich, die Informationen fehlerfrei zur Verfügung zu stellen, übernimmt jedoch keinerlei Haftung für auftretende Unzulänglichkeiten. Das Biologie-Lexikon erhebt im rechtlichen Sinne keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Korrektheit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr kann nicht gegeben werden.

Datenschutzhinweis