Biologielexikon

Colchicin, Colchizin
Colchizin ist das Gift der Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale). Colchizin gehört zu den Alkaloiden.
Colchizin hemmt die Ausbildung des Spindelfaserapparates (genauer: Es unterbindet die Aggregation von Tubulindimeren zu Mikrotubuli). Colchizin ist also ein "Mitosegift". Experimentell wird die Wirkung des Colchizins genutzt, um Chromosomen in Zellen darzustellen (es kommt nach dem Einsatz zur Anhäufung von Zellstadien in der Anaphase der Mitose).
Beim Menschen kommt es nach der peroralen Aufnahme von Colchizin erst nach ca. 2 bis 6 Stunden zu ersten Vergiftungserscheinungen. Ergiftungserscheinungen sind u. a.: blutige Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen, Schluckbeschwerden, aufsteigende Lähmung.
Die tödliche Dosis für Erwachsene dürfte bei ca. 20 mg und für Kinder bei ca. 5 mg liegen. 20 mg Colchizin befinden sich ca. in 5 Gramm Samen, 5 mg entsprechend in 1,25 Gramm Samen der Herbstzeitlosen. Der Tod tritt zumeist erst nach zwei bis drei Tagen ein, Ursache ist eine Atemlähmung, Herzstillstand oder eine Sepsis.
In der Medizin wird Colchizin zur Behandlung von akuten Gichtanfällen verwendet.





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Literatur:


Internet:


Letzte Aktualisierung: 25.05.2013


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