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Hormone (Botenstoffe) (engl. hormones)

Definition: Was sind Hormone?

Hormone sind (chemische) Botenstoffe, die bei Mensch und Tier von endokrinen Drüsen (bzw. entsprechend spezialisierten Zellen) zumeist ins Blut (zum Teil auch in die Lymphe) abgegeben werden und mit dem Blutstrom in andere Körperregionen gelangen, wo sie bereits in geringer Konzentration jeweils spezifische Reaktionen auslösen.

Bildungsorte der Hormone
Bildungsort der Hormone sind bestimmte Drüsen bzw. Drüsenzellen - aber auch Zellen des Immunsystems, z. B. Monozyten und Makrophagen. Innerhalb der Zelle werden die Hormone im Golgiapparat gebildet.

Zielorte der Hormone, Hormonwirkung
Am Zielort der Hormone befinden sich jeweils zu dem Hormon passende Rezeptoren, sodass nur ganz spezifisch auf ein einzelnes Hormon reagiert wird. Diese Spezifität der Hormonwirkung beruht darauf, dass die Hormone wie ein Schlüssel in das "Schloss" des Rezeptors passen (Schlüssel-Schloss-Prinzip).

Vorkommen und Einordnung

Hormone kommen grundsätzlich bei Tieren und Pflanzen vor, allerdings ist die Wirkungsweise z. T. recht unterschiedlich. Im Folgenden wird zunächst auf Hormone bei Mensch und Tier eingegangen.
Hormone können nach sehr verschiedenen Gesichtspunkten in Gruppen (Stoffklassen) eingeteilt werden. Bei Mensch und Tier werden unter anderem folgende Einteilungen vorgenommen:



1. Von ihrem chemischen Aufbau bzw. ihrem Löslichkeitsverhalten her unterscheidet man:

a) lipophile (fettlösliche) Hormone

b) hydrophile (wasserlösliche) Hormone




2. Ebenfalls nach den chemischen Strukturen kann man folgende Gruppen bilden:


a) Proteo- oder Peptidhormone

Beispiele: alle Hormone der Hypophyse; außerdem Insulin und Glukagon aus den Langerhansschen Inseln der Bauchspeicheldrüse.


b) Steroidhormone
Alle Stereoidhormone werden aus Cholesterin gebildet.
Beispiele: die Sexualhormone Oestradiol, Progesteron und Testosteron; Ecdyson (steuert bestimmte Entwicklungen bei Insekten)


c) Umwandlungsprodukte von Aminosäuren und Fettsäuren




3. Nach der Geschwindigkeit, mit dem die Hormone ihre Wirkung entfalten, unterscheidet man


a) schnell wirkende Hormone (Zeit bis zum Wirkungseintritt: nur wenige Minuten)


b) langsam wirkende Hormone (Zeit bis zum Wirkungseintritt: Stunden bis Tage)




Hormone bei Pflanzen
Bei Pflanzen gibt es auch ein Hormon, das gasförmige Ethylen.

Pheromone
Pheromone sind den Hormonen vergleichbare Stoffe, werden jedoch nach außen abgegeben (z. B. bestimmte Sexuallockstoffe) und dienen der Kommunikation zwischen Individuen einer Art.

Wortbedeutung, Wortherkunft (Etymologie)
Der Begriff Hormon (von griech: "In Bewegung setzen") wurde 1904/1905 von Ernest Henry Starling eingeführt.





Siehe auch unter:

Endokrinologie

Literatur:


Internet:



Letzte Aktualisierung: 06.01.2013



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