Biologielexikon

Konjugation ("Verbindung", "Verknüpfung" ) (engl. conjugation)
Der Begriff Konjugation besitzt je nach Zusammenhang eine andere Bedeutung:

1. Konjugation bei Bakterien

Bestimmte Form der einseitigen Übertragung von Erbmaterial von einem Bakterium auf ein anderes über eine Plasmabrücke (Sexpilus). Zur Konjugation sind nur Bakterien in der Lage, die bestimmte Erbinformationen tragen. Das "gebende" Bakterium wird als Donor ("Geber") bezeichnet, das empfangende als Rezipient ("Empfänger"). Die Bakterienkonjugation wurde 1946 durch die Wissenschaftler Joshua Lederberg und Edward Tatum entdeckt.
Andere Formen des natürlich vorkommenden Gentransfers sind die Transduktion und die Transformation.

2. Konjugation bei Ciliaten (Wimpertierchen)
Form der Reproduktion bei Ciliaten (Wimpertierchen) einer Art. Die Befruchtung erfolgt nicht durch Gameten (spezielle Fortpflanzungszellen), sondern durch sog. "Wanderkerne". Hierzu legen sich zwei sexuell verschiedene Zellen nebeneinander und verschmelzen in einer bestimmten Körperregion (zumeist im so genannten Oral- oder Mundbereich) miteinander. Dabei kommt es zur Ausbildung einer Plasmabrücke (= Konjugationsbrücke) zwischen den Zellen. Im weiteren Verlauf kommt es zum Austausch von Erbmaterial über diese Plasmabrücke (die Wanderkerne "wandern" ins Zellplasma der Partnerzelle ein). Anschließend lösen sich die Zellen wieder voneinander.
Die einzelnen Abläufe der Konjugation sind bei verschiedenen Ciliaten sehr unterschiedlich, meist wird beispielhaft der Ablauf beim Pantoffeltierchen Paramecium caudatum beschrieben. Bei diesem Ciliaten dauert die Konjugation zwischen 12 und 15 Stunden.





Siehe auch unter:

Kerndualismus
Plasmid


Literatur:


Internet:



Letzte Aktualisierung: 05.03.2013



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