Biologielexikon

kryptische Weibchenwahl (engl. cryptic female choice)
Gemeint ist mit dem Begriff kryptische Weibchenwahl (im Original: "cryptic female choice"), dass Weibchen mithilfe bestimmter Mechanismen in der Lage sind, nach dem Geschlechtsakt (also nach der Aufnahme des Spermas in ihren Körper) das Sperma qualitativ besserer oder kompatiblerer Männchen ihrer Art zu bevorzugen - und umgekehrt das Sperma anderer Männchen zu benachteiligen.
"Kryptisch" ist diese späte Auslese des "besseren" Spermas, weil der Vorgang im Körper des Weibchens (genauer: im Fortpflanzungstrakt) vonstatten gehen muss und daher kaum zu beoachten und nachzuweisen ist - es ist sozusagen ein "kryptischer", also unklarer und wenig durchsichtiger Vorgang. Voraussetzung der kryptischen Weibchenwahl ist, dass ein Weibchen sich zuvor mit zwei oder mehr Männchen verpaart hat.

Zum ersten Mal beobachtet wurde die kryptische Weibchenwahl bei Skorpionsfliegen (Harpobittacus nigriceps). Die meisten weiteren Beispiele für kryptische Weibchenwahl stammen ebenfalls aus der Beobachtung von Insekten.

Der Begriff kryptische Weibchenwahl wurde 1983 von Randy Thornhill geprägt.




Siehe auch unter:

Fortpflanzung



Literatur:


Internet:


Letzte Aktualisierung: 10.05.2013


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