Biologielexikon

Onkogene
Onkogene sind Gene, die auf die Zellvermehrung einen so stark aktivierenden Einfluss haben, dass durch eine Mutation ein Tumor entstehen kann. Solange keine Mutation aufgetreten ist und die Gene ihre Funktion normal ausüben, bezeichnet man sie als Protoonkogene.
Protoonkogene können z. B. durch Translokationen entstehen. Ein typisches Beispiel hierfür ist beim Menschen die Translokation zwischen den Chromosomen 9 und 22, die zur Entstehung des so genannten Philadelphia-Chromosoms führt und Ursache der chronisch-myeloischen Leukämie ist. Bei dieser Translokation wird zum einen ein relativ großer Abschnitt des Chromosoms 22 auf das Chromosom 9 übertragen und zum anderen ein kleinerer Teil des Chromosoms 9 in das Chromosom 22 integriert. In dem kleinen Teil des Chromosom 9, das auf das Chromosom 22 übertragen wird, befindet sich das so genannte abl-Protoonkogen. Im Chromosom 22 kommt es in der Folge zur Verbindung des abl-Protoonkogens mit dem dem BCR-Gen, woraus ein neues Gen, ein so genanntes Hybrid-Gen (also eine Art "Mischgen") entsteht. Dieses neue Gen trägt die Information für ein Protein, das die Vermehrung eines bestimmten Zelltyps im Knochenmark verstärkt und in der Folge die Leukämie bewirkt.





Siehe auch unter:

Onkologe
Tumorgene


Literatur:


Internet:


Letzte Aktualisierung: 10.05.2013



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