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operante Konditionierung

Was versteht man unter operanter Konditionierung? Eine Definition
Als operante Konditionierung wird ein Lernvorgang bezeichnet, bei dem ein bestimmtes (spontan gezeigtes) Verhalten von Mensch oder Tier durch ein nachfolgendes Ereignis verstärkt wird und in der Folge deshalb häufiger gezeigt wird.

Welche Formen der Verstärkung gibt es?
Die Verstärkung (die rein zufällig oder gezielt passiert) kann durch

a) einen positiven Verstärker oder
b) einen negativen Verstärker erfolgen.


Lernen durch positive Verstärkung

Dem positiven Verstärker (einer Belohnung) kommt eine größere Bedeutung zu als dem negativen Verstärker, weshalb nur dieser Lernvorgang im Folgenden erläuert wird:
Als Belohnung ist all das möglich, was von dem jeweiligen Lebewesen (auch rein subjektiv) als Belohnung empfunden wird. In der Dressur (also dem gezielten Einsatz der operanten Konditionierung bei Tieren) wird häufig Nahrung als Belohnung verwendet, dies setzt aber logischerweise voraus, dass das betreffende Tier Hunger hat - anderenfalls wird es das Nahrungsangebot natürlich nicht als Belohnung wahrnehmen. In der Dressur lässt man Tiere deshalb eine gewisse Zeit hungern, bevor der Dressurvorgang erfolgt.


Lernvorrichtung Skinner-Box

In der Dressur von Tieren hat die Skinner-Box große Bekanntheit erfahren. Die Skinner-Box wurde von dem amerikanischen Psychologen Burrhus F. Skinner entworfen, um unabhängig von der Gegenwart eines Versuchsleiters operante Konditionierungen durchzuführen. Skinner gehörte einer Gruppe von Forschern an, die sich Behavioristen nannten und die davon ausgingen, dass ein Lebewesen weitestgehend durch die Umwelt geformt würde.
Bei der Skinner-Box handelt es sich, wie der Name schon sagt, um eine Box (von ungefähr 30 mal 30 cm), in der ein bestimmtes Verhalten eines Tieres (z. B. das Betätigen eines Hebels durch eine Maus oder Taube) automatisch durch eine Futtergabe belohnt wird. Da das Tier durch seinen Erfolg (die Belohnung) ein bestimmtes Verhalten lernt, spricht man bei operanter Konditionierung mittels positiver Verstärkung auch von Lernen am Erfolg.


operante Konditionierung beim Menschen
Beim Menschen lässt sich mithilfe der operanten Konditionierung u. a. auch das suchtartige Spielen an Geldspielautomaten erklären: Dadurch, dass sich ein Erfolg (in Form eines Geldgewinns) zeigt, verstärkt sich das Spielverhalten. Dass ein Spieler nur hin und wieder gewinnt, verstärkt paradoxerweise sein Spielverhalten noch (dazu, in welchem Ausmaß und in welchen zeitlichen Abständen Belohnungen zweckmäßigerweise erfolgen, gibt es entsprechende Untersuchungen, Stichwort: Verstärkungspläne). Auch der Aberglaube (z. B. die Annahme, bestimmte Gegenstände brächten Glück) lässt sich durch die operante Konditionierung erklären.






Siehe auch unter:





Literatur:


Internet:



Letzte Aktualisierung: 10.10.2011





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