Biologielexikon

Proteine (Eiweiße, Eiweißkörper, Eiweißstoffe, Makropeptide)
Proteine sind lebenswichtige Bestandteile der Zellen aller Lebewesen und üben im Körper eine Vielzahl von Funktionen aus. Eine Reihe von Proteinen ermöglichen als Enzyme bestimmte chemische Reaktionen, andere bauen biologische Strukturen auf (z. B. die Kollagene in den menschlichen Haaren).

Nach welchen Gesichtspunkten können Proteine bestimmten Gruppen zugeordnet werden?
Die Einteilung von Proteinen in bestimmte Gruppen geschieht nach sehr verschiedenen Gesichtspunkten, z. B.:

1. nach dem Vorkommen
werden tierische Proteine, pflanzliche Proteine, bakterielle Proteine und virale Proteine unterschieden.

2. nach dem Löslichkeitsverhalten und der Molekülgestalt
werden globuläre Proteine und fibrilläre Proteine unterschieden.

3. nach ihrer biologischen Funktion in Lebewesen
können verschiedene Gruppen von Proteinen gebildet werden, z. B.: Enzyme, Transport-Proteine, Speicher-Proteine, Gerüst-Proteine, Antikörper (Immunglobuline) und andere.

Wie sind Proteine aufgebaut, woraus bestehen sie?

Am Aufbau von Proteinen sind die Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff beteiligt.
Proteine sind von ihrer Struktur her relativ komplizierte organische Moleküle, die aus Aminosäuren zusammengesetzt sind. Von einem Protein spricht man im Allgemeinen, wenn mehr als 100 Aminosäuren miteinander verknüpft sind (Verbindungen von 2 bis 9 Aminosäuren heißen Oligopeptide, Verbindungen von 10 bis 100 Aminosäuren nennt man Polypeptide).
Alle Proteine im menschlichen Körper sind aus 20 verschiedenen Aminosäuren aufgebaut.

Man unterscheidet bei Proteinen vier Strukturebenen:

1. die Primärstruktur,
2. die Sekundärstruktur,
3. die Tertiärstruktur,
4. die Quartärstruktur.



Welche Bedeutung haben Proteine für die Ernährung des Menschen?

Im Hinblick auf die Ernährung des Menschen gilt besonders der Gehalt an essenziellen Aminosäuren als bedeutsam. Die "biologische Wertigkeit" (die Qualität) eines Proteins ist hoch, wenn es die essenziellen Aminosäuren in einem ähnlichen Mengenverhältnis enthält, wie man es in menschlichen Proteinen findet. Die empfohlene Zufuhr pro Tag liegt für den Menschen bei 0,8 g/kg (vereinfacht gesagt also bei 1 g pro 1 kg Körpergewicht: bei 70 kg Körpergewicht sollte die Zufuhr demnach pro Tag bei rund 70 g liegen). Vorausgesetzt wird bei dieser Mengenangabe, dass die betreffende Menge Protein genügend essenzielle Aminosäuren enthält, - d. h., vereinfacht gesagt, dass ungefähr die Hälfte des Proteins tierischen Ursprungs sein müsste.

Wie kann man Proteine und Peptide experimentell nachweisen?
Als sehr empfindlicher qualitativer Nachweis für Proteine und Peptide gilt die Biuret-Reaktion (genau genommen weist diese Reaktion Peptidbindungen nach!).





Siehe auch unter:

Agglutination
agglutinieren
Antigen Antigen
Histone
Proteasen Proteasen
Proteinbiosynthese Proteinbiosynthese
proteinogene Aminosäuren
proteolytisch proteolytisch
Proteom Proteom

Literatur:


Internet:



Letzte Aktualisierung: 15.03.2013


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