respiratorischer Quotient (RQ) = das Verhältnis der bei der Verbrennung von Nahrungsstoffen ausgeatmeten Menge (Volumen) an Kohlenstoffdioxid (CO2) zur verbrauchten Menge (Volumen) an Sauerstoff (O2) innerhalb derselben Zeitspanne:
CO2-Abgabe (Volumen CO2)
-------------------------------
O2-Aufnahme (Volumen O2)
RQ =
Je nach Nahrung beträgt der respiratorische Quotient 0,7 bis 1,0. Bei reiner und vollständiger Verbrennung (oxidativer Abbau) von Kohlenhydraten beträgt der respiratorische Quotient 1, bei alleiniger Zufuhr von Proteinen (Eiweißen) 0,81 und bei Fetten 0,70. Bei überwiegend pflanzlicher Kost wird sich der respiratorische Quotient 1, bei überwiegend tierischer Kost 0,8 annähern. Wie sich diese Werte ergeben, kann aus folgender Reaktion für Glucose ersehen werden:
C6H12O6 + 6 O2 -------> 6 CO2+6 H2O
Bei der Verbrennung von Glucose wird genausoviel Kohlenstoffdioxid frei wie Sauerstoff verbraucht wird (für jedes verbrauchte Mol O2 wird ein Mol CO2 erzeugt), der respiratorische Quotient ist daher 1:
6 CO2
---------
6 O2
RQ Glucose =
=
1,0
Kohlenhydrate werden (ebenso wie Fette) mit O2 vollständig zu Kohlenstoffdioxid und Wasser abgebaut.
Wie viel Prozent unserer Energie aus Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen stammt, kann demnach mithilfe des respiratorischen Quotientens bestimmt werden. Je größer der errechnete Wert, um so mehr Kohlenhydrate werden verbrannt.
Allerdings kann nicht unbedingt aus dem respiratorischen Quotienten auf die ursprünglich aufgenommene Nahrung geschlossen werden. Denn z. B. bei der teilweisen Umwandlung von Kohlenhydraten in Fette ergibt sich schließlich ein respiratorischer Quotient kleiner als 1. Verschiedene Ursachen können zudem dazu führen, dass der RQ den Normbereich von 0,7 bis 1,0 unter oder überschreitet, z. B. kann bei Sauerstoffmangel oder intensiver Muskelarbeit der Wert über 1,0 steigen (die Muskeln arbeiten vorübergehend anaerob).