sekundäre Pflanzenstoffe (engl.: phytochemicals, secondary plant products)
Bei den sekundären Pflanzenstoffen handelt es sich - chemisch gesehen - um sehr unterschiedliche Stoffe. Anders als primäre Pflanzenstoffe sind sekundäre Pflanzenstoffe für eine Pflanze nicht lebensnotwendig. Sie kommen in Pflanzen nur in relativ geringen Mengen vor und finden sich häufig nur bei bestimmten Pflanzenarten bzw. nur in bestimmten Teilen einer Pflanze (z. B. nur in der Wurzel). Je nach Pflanze nehmen sekundäre Pflanzenstoffe sehr unterschiedliche Aufgaben wahr, sie können z. B. als Abwehrstoff gegen Fressfeinde dienen, sie können aber ebenso Tiere dazu anregen, die Früchte einer Pflanze zu fressen, um so deren Samen zu verbreiten.
Zu den sekundären Pflanzenstoffen gehören unter anderem die Alkaloide und die Terpene.
Schätzungen zufolge nimmt ein Mensch bei einer gemischten Kost pro Tag ca. 1,5 Gramm sekundäre Pflanzenstoffe zu sich. Da sekundäre Pflanzenstoffe keine (!) Nähstoffe sind, wurde ihnen seitens der Wissenschaft lange Zeit kaum Beachtung geschenkt. Da viele sekundäre Pflanzenstoffe jedoch Wirkungen besitzen, die Erkrankungen des Menschen vorbeugen bzw. diesen entgegen wirken, rücken sekundäre Pflanzenstoffe zunehmend ins Blickfeld der Wissenschaftler. Sekundäre Pflanzenstoffe können u. a. Krebserkrankungen vorbeugen bzw. diesen entgegen wirken.
Die Bezeichnung "sekundäre Pflanzenstoffe" wurde im Jahre 1910 zum ersten Mal vom deutschen Pflanzenphysiologen Albrecht Kossel (1853-1927) verwendet.
Ballaststoffe zählen im engeren Sinne nicht zu den sekundären Pflanzenstoffen.
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