Biologielexikon

Stickstoff (lat. Nitrogenium)
Stickstoff ist ein chemisches Element. Stickstoff hat das Buchstabensymbol "N". Im Periodensystem der Elemente steht es in der 15. Gruppe. Um die Edelgaskonfiguration zu erreichen, muss Stickstoff 3 Bindungen eingehen. Stickstoff siedet bei -196 Grad Celsius.
Der Name "Stick-stoff" leitet sich davon ab, dass man eine brennende Kerze mit Stickstoff unter einer Glasglocke (oder einem anderen abgeschlossenen Behälter) zum Erlöschen (also zum "Ersticken") bringen kann. Stickstoff ist also ein sehr reaktionsträger Stoff, der nicht brennt und auch die Verbrennung nicht unterhält. Reiner Stickstoff ist ein farbloses Gas.
Stickstoff stellt als Bestandteil vieler organischer Verbindungen - u. a. der Aminosäuren und Proteine (Eiweiße) - eines der wichtigsten Elemente für die belebte Natur dar.

Der molekulare Stickstoff der Luft (N2) ist reaktionsträge und kann von Pflanzen nicht direkt verwertet werden. Er muss deshalb für die Aufnahme über die Wurzeln der Pflanzen in andere Verbindungen umgewandelt werden. Über die Wurzeln können Pflanzen Nitrat- und Ammonium-Ionen aufnehmen. Die Umwandlung passiert auf natürlichem Wege in erster Linie durch Stickstoff fixierende Bakterien, in geringem Umfang auch durch Gewitter. Weitere Stickstofflierferanten sind auf natürliche Weise verrottende Pflanzenteile sowie tierische Ausscheidungen.

Die Ausscheidung von Stickstoff durch tierische Lebewesen erfolgt nach klassischer Vorstellung auf 3 Wegen:

1. Ammoniak wird ausgeschieden (Ammoniotelie). Diese Form der Ausscheidung von Stickstoff findet sich bei vielen Wassertieren.

2. Harnstoff (Urea) wird ausgeschieden (Ureotelie). Diese Form der Ausscheidung findet sich bei Säugetieren, aber auch bei Fischen und Lurchen (Amphibien).

3. Harnsäure wird ausgeschieden (Uricotelie). Diese Form der Ausscheidung findet sich z. B. bei Vögeln und Reptilien, die in Wüstengebieten leben.


Auf landwirtschaftlichen Nutzflächen kann Stickstoff zum Mangelfaktor werden, der dann das Wachstum begrenzt und durch eine entsprechende Düngung ergänzt werden muss.
Andererseits spielt Stickstoff eine zentrale Rolle bei der Eutrophierung (Überdüngung) von Gewässern. Als Hauptverursacher der Stickstoffeinträge in das Wasser muss nach wie vor die Landwirtschaft angesehen werden, und zwar durch die starke Gülleproduktion bei der Massentierhaltung.




Siehe auch unter:

Caissonkrankheit (Taucherkrankheit)
Denitrifikation
nitrophil


Literatur:


Internet:


Letzte Aktualisierung: 07.07.2013


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