Tracheen Der Begriff Tracheen hat zwei prinzipiell verschiedene Bedeutungen in der Biologie:
1. Tracheen bei Tieren Verästelte Luftkanäle, die bei Gliederfüßern (= Arthropoda) von der Außenhaut in den Körper eingestülpt sind. Die feinsten Endverzweigungen der Tracheen nennt man Tracheolen. Die Tracheolen bilden an den Zellen im Körperinneren ein Geflecht und dringen auch direkt in Zellen ein (z. B. bei Muskelzellen). Tracheen ermöglichen, dass Sauerstoff direkt an die Verbrauchsorte im Körperinneren gelangt und Kohlenstoffdioxid abtransportiert wird. Während beim Menschen das Blutsystem den Transport der Atemgase (Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid) übernimmt, wird die Atmung hier also durch eine Art "Luftgefäßsystem" (ohne eine Körperflüssigkeit) übernommen. Für die Atmung (Gasaustausch) sorgen normale (oder gezielt zu diesem Zweck ausgeführte) Körperbewegungen, die dazu führen, dass die Tracheen zusammengedrückt werden: So wird Luft zunächst ausgestoßen (Ausatmung) und anschließend durch die sich von allein wieder weitenden Tracheen "eingesogen" (Einatmung). Die Ausatmung erfolgt also aktiv (es wird Energie verbraucht), die Einatmung passiv (es wird keine Energie verbraucht). Die Tracheen sind zwar insgesamt äußerst fein gebaut, werden jedoch durch Verstärkungen (in Form von Ringen oder Spiralen) gefestigt und in ihrer Form stabilisiert. Die Körperöffnungen (also die Orte, an denen die Luft von außen in den Körper gelangt) können von einigen Gliedertieren mithilfe von Muskeln geschlossen werden (Stigmen) oder sind durch reusenartige Vorrichtungen vor Fremdkörpern geschützt.
2. Tracheen bei Pflanzen Lange, zusammenhängende Röhren, die in der höheren Pflanze zur Leitung von Wasser und darin sich befindlichen Stoffen dienen. Tracheen werden auch als Gefäße bezeichnet. Tracheen entstehen aus einzelnen toten Zellen, deren Querwände aufgelöst wurden.
Siehe auch unter:
Leitgewebe der Pflanzen
Literatur:
Internet:
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