Trypanosomen
Trypanosomen gehören zu den Parasiten, sie
sind die Erreger der (afrikanischen) Schlafkrankheit (Trypanosomiasis).
Trypanosomen sind bewegliche Einzeller mit einer Geißel, die in allen Wirbeltierklassen
vorkommen. Als Erreger der Schlafkrankheit sind vor allem 2 Erreger bedeutsam:
a) Trypanosoma brucei rhodesiense (im Osten Afrikas verbreitete Art) und
b) Trypanosoma brucei gambiense (im Westen Afrikas verbreitete Art).
Trypanosomen haben eine bemerkenswerte Strategie entwickelt, um dem Immunsystem
des Wirtes zu entkommen: Trypanosomen sind mit einem dichten "Mantel"
eines bestimmten Proteins (Eiweißes) vollständig
bedeckt - allerdings ist dieser Mantel in seinem Erscheinungsbild äußerst
variabel (man nennt dies Antigenvarianz oder antigene Variation).
Infiziert sich ein Mensch mit Trypanosomen, kommt es zur Bildung von Antikörpern,
die in der Folge die Abtötung der Trypanosomen bewirken. Da eine bestimmte
Zahl von Trypanosomen aber durch ihre ca. 1000 "Mantel-Gene" bereits
veränderte Oberflächenproteine gebildet hat und sich nun weitgehend
ungestört entwickeln kann (die Trypanosomen haben sich einen "neuen
Mantel" zugelegt), muss der Körper nun erneut mit der Produktion
von Antikörpern beginnen usw. usw. - sodass sich hieraus eine chronische
(also eine andauernde bzw. immer wiederkehrende) Infektion entwickelt, die
beim Menschen ohne Behandlung schließlich zum Tode führt.
Siehe auch unter:
Literatur:
Internet:
|