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Chromosome, Chromatide

MGMcKaine

Invertebrat
hallo!

Chromosome bestehen üblicherweise ja aus zwei Chromatiden. doch woraus bestehen die Chromatiden? ist jedes Chromatid ein einzelner DNA-Strang, oder enthält ein Chromosom normalerweise nur ein DNA-Strang der auf die zwei Chromatide 'aufgeteilt' wird?:confused::confused:
 

Kildare

Einfacher Vertebrat
hiho!

Chromatide sind Polymere (Kettenmolekuele) die aus Phosphorsaeure/Phosphat, Desoxyribose (Zucker) und heterozyklischen Nukleobasen bestehen. Somit bildet ein DNA-Strang (bzw. eine DNA-Doppelhelix) ein Chromatid. In Ein-, Zwei- oder selten auch Vielzahl bilden verdichtete Chromatide waehrend der Zellteilung ein Chromosom.
 

mik

Administrator
Moderator
MGMcKaine;9298 hat geschrieben:
hallo!

Chromosome bestehen üblicherweise ja aus zwei Chromatiden. doch woraus bestehen die Chromatiden? ist jedes Chromatid ein einzelner DNA-Strang, oder enthält ein Chromosom normalerweise nur ein DNA-Strang der auf die zwei Chromatide 'aufgeteilt' wird?:confused::confused:

Kildare schreibt ganz richtig, dass ein Chromatid einen DNA-Strang enthält (und zwar einem DNA-Dopellstrang!). Nicht richtig ist deine Annahme, dass ein Chromosom üblicherweise aus zwei Chromatiden besteht - leider entsteht in den meisten Büchern immer wieder dieser Eindruck. Der an sich "normale" Zustand ist, dass ein Chromosom aus einem Chromatid besteht. Maßgeblich ist, zu welcher Phase des Zellzyklus man schaut: Steht eine Zellteilung (Mitose) an, so wird das Erbgut in der Synthese-Phase (= S-Phase) verdoppelt - und nach dieser Phase liegen Zwei-Chromatid-Chromosomen vor (in jeden Zwei-Chromatid-Chromosom findet man also zwei identische DNA-Stränge). Die beiden Chromatiden eines Zwei-Chromatid-Chromosoms sind in ihrer Information (der Basenabfolge) identisch - was ja auch sinnvoll ist, da nach der Trennung aller Zwei-Chromatid-Chromosomen (in der Anaphase) in Ein-Chromatid-Chromosomen in jeder Zelle dieselbe Information vorliegen soll. Bleibt eine solche Zelle in der Interphase und teilt sich nicht mehr, besteht keine Notwendigkeit, das Erbgut zu verdoppeln.

O.K.?

Gruß

mik
 

Kildare

Einfacher Vertebrat
mik;9300 hat geschrieben:
Maßgeblich ist, zu welcher Phase des Zellzyklus man schaut: Steht eine Zellteilung (Mitose) an, so wird das Erbgut in der Synthese-Phase (= S-Phase) verdoppelt - und nach dieser Phase liegen Zwei-Chromatid-Chromosomen vor (in jeden Zwei-Chromatid-Chromosom findet man also zwei identische DNA-Stränge). Die beiden Chromatiden eines Zwei-Chromatid-Chromosoms sind in ihrer Information (der Basenabfolge) identisch - was ja auch sinnvoll ist, da nach der Trennung aller Zwei-Chromatid-Chromosomen (in der Anaphase) in Ein-Chromatid-Chromosomen in jeder Zelle dieselbe Information vorliegen soll. Bleibt eine solche Zelle in der Interphase und teilt sich nicht mehr, besteht keine Notwendigkeit, das Erbgut zu verdoppeln.

Ich bin mir nicht ganz sicher, aber gibt es nicht auch die Moeglichkeit, dass sich Chromosmen aus tausenden Chromatiden zusammensetzen in bestimmten Organismen, unabhaengig von der Phase der Zellteilung betrachtet? Ich meine damit die Polytänchromosomen. Ich denke das mal gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher, ob ich es mit der von mik beschriebenen Tatsache verwechsel.
 

mik

Administrator
Moderator
Kildare;9301 hat geschrieben:
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber gibt es nicht auch die Moeglichkeit, dass sich Chromosmen aus tausenden Chromatiden zusammensetzen in bestimmten Organismen, unabhaengig von der Phase der Zellteilung betrachtet? Ich meine damit die Polytänchromosomen. Ich denke das mal gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher, ob ich es mit der von mik beschriebenen Tatsache verwechsel.

Du meinst den speziellen Fall der polytänen Riesenchromosomen (z. B. in Speicheldrüsenzellen von Chironomus, einer Stechmücke): Hier kommt es zu einer Chromosomenverdopplung ohne anschließende Trennung - sodass nach wiederholter Chromosomenverdopplung dicke Bündel entstehen (in Anlehnung an den Begriff Mitose spricht man hier von einer Endomitose, also einer Art "innerer" Mitose).
Dies ist aber gewissermaßen nicht der "normale" Fall, sondern eine besondere Zustandsform.

Gruß

mik
 

MGMcKaine

Invertebrat
vielen dank für die antwrten.:) die bilder und erklärungen im internet und den büchern sind teileise echt ziemlich irreführned und nicht klar verständlich..

noch mal kurz zu den Chromosomen/Chromatiden: wenn sich die Erbinformation in der Interphase (z.B. bei der Mitose) verdoppelt, aus einem Ein-chromatid-chromosom also ein zwei-chromatid-chromosom entstheht, dann bezeichnet man das 'neue' chromatid doch als schwesterchromatid,richtig?
 

mik

Administrator
Moderator
MGMcKaine;9305 hat geschrieben:
vielen dank für die antwrten.:) die bilder und erklärungen im internet und den büchern sind teileise echt ziemlich irreführned und nicht klar verständlich..

noch mal kurz zu den Chromosomen/Chromatiden: wenn sich die Erbinformation in der Interphase (z.B. bei der Mitose) verdoppelt, aus einem Ein-chromatid-chromosom also ein zwei-chromatid-chromosom entstheht, dann bezeichnet man das 'neue' chromatid doch als schwesterchromatid,richtig?

... beide Chromatiden (alt und neu) werden als Schwesterchromatiden bezeichnet.

Gruß

mik
 

Taeubchen

Komplexer Mehrzeller
Zusätzliche Frage Chromosom Chromatid

Hallo Ihr,
Also ich hab den Beitrag gelesen, mir stellt sich da aber noch andere Fragen.
Folgendes hab ich mal verstanden -stimmen die Thesen so ? :
1) Der Mensch besitz 46 Einzelchromosome( = Chromatide) . 23 Einzelchromosome von der Mutter und 23 vom Vater.
2) Auf den 46 Chromatiden sind alle meine Erbeigenschaften bzw. die Gene befinden sich dort
3) Vor der Mitose und Meisose verdoppeln sich die Einzelchromosome zu Doppel- Chromatid-chromosome (auch allgemein Chromosome genannt)
4) - nun hat die Zelle kurzzeitig 92 Chromatide
5) Jede der 46 Einzelchromosome sind paarweise vorhanden – wir erben ja 22 (+1) Chromatide von unsere Mutter und 22 (+1) von unserem Vater und von beiden Chromatidsätzen passen je zwei wieder zusammen die genau gleich sind (ausnahme xy Chromatid) – so hab ich’s mal verstanden

Dem nach stellt sich bei mir die Frage.
- Haben wir alle Gene in unseren Zellen doppelt gespeichert, als sprich mein Gen für braune Augen befindet sich auf einem meiner „Mutterchromatide“ und dem passenden „Vaterchromatid“ .
- Also währe demnach auch bei der Mitose das gleiche Gen viermal vorhanden ?:confused::confused: kann das sein ?

Ich hoff ihr könnt alles soweit entziffern ! Ich währe echt dankbar für eine Antwort
Gruß das Täubchen
:):)
 

Elsi

Moderator
Moderator
Also es ist ja schon etwas spät aber ich denke du hast das ganz richtig erfasst.
Während der Mitose hat man nachdem die DNA synthetisiert wurde und bevor die Zellteilung stattgefunden hat das gleiche gen 4 mal in der Zelle, 2 mal das Allel vom Vater und 2 mal das von der Mutter. Nach der Zellteilung hast du dann 2 Zellen die jeweils wieder einen Doppelsatz haben, also einmal das Gen von der Mutter und einmal das Gen vom Vater.
 
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