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Wasserhaushalt von Pflanzen

Dendrobatidae

Einfacher Mehrzeller
Hi@all,
bin neu hier im Forum und hab auch gleich mal ein paar Fragen an euch.
Ich geh in die 13. Klasse und hab Bio als LK gewählt. Letzte Woche gab es in unserem Unterricht das Thema Wasserhaushalt der Pflanzen und da haben sich im Laufe des Unterrichts doch so einige Fragen aufgetan, die weder wir Schüler -noch unser Lehrer- sich erklären konnten. Da sich auf dieser Basis dann der Unterricht zu einer 90-minütigen Diskussion entwickelte, habe ich mich bereiterklärt mich tiefgründiger über das Thema zu informieren und ein bisschen darüber zu referieren. Am Ende des Unterrichts haben wir dann einige Fragen zusammengestellt, die ich dann näher bearbeiten sollte, hier sind sie:

1.: Wird der Symplasmatische oder Apoplasmatische Weg bevorzugt oder laufen die beiden gleichzeitig parallel zueinander ab?
2.: Welche Unterschiede zwischen Hydrat- und Kappilarwasser gibt es und wird beides auf dem Symplasmatischen/Apoplasmatischen Weg befördert oder hat jede "Wasserform" ihren eigenen Weg (durchmischen sich nicht zwangsläufig Hydrat- mit Kappilarwasser?)?
3.: Ist die Endodermis die Schranke für den Wasserzulauf?
4.: Geht das Wasser in die Endodermis mit ATP-Hilfe oder durch osmotischen Druck?
5.: Wird ATP verbraucht bei dem Wasserzulauf (beim Weg von den Wurzelhaaren zur Endodermis)
6.: Wie wird der osmotische Druck stetig aufrecht erhalten?
7.: Wie wird das Wasser aufgezogen? Konstant oder plötzlich (wird bereits Wasser aufgesaugt, wenn im Baum ein geringerer Wasserstand als der maximale herrscht, oder erst ab einem bestimmten Niveau/ wenn der Baum "trocken" ist)?

Zu einigen Fragen haben wir bereits Theorien aufgestellt, aber vielleicht weiß es ja einer von euch besser und kann mcih genau aufklären. ^^
Vielen Dank im vorraus für eure (hoffentlich zahlreichen) Beiträge!!!
 

Torben

Moderator
Moderator
1. Der Apoplastische Weg ist bereits nach kurzer Strecke versperrt, da eine Wasserundurchlässige Schicht unter der Rinde ist (der Caspary-Streifen). Ohne Symplastischen Transport geht also garnichts. Allerdings muss das Wasser auch ersteinmal durch den Apoplasten aufgenommen werden, bevor es in den Symplasten gelangen kann. Es ist also beides wichtig.

2. Das Wort Hydratwasser kenne ich ehrlich gesagt nur aus der Chemie, als Wasser das noch in Kristallen enthalten ist. Kapilarwasser ist das Wasser, was der Pflanze eigentlich zur Verfügung steht. Weiterhin gibt es das Adsorptionswasser, was zu fest an den Boden gebunden ist, um von der Pflanze gebunden zu werden und noch das Stauwasser, dass meist zu tief liegt.

3. Wie bereits erwähnt ist der Casparystreifen die "Schranke". Dieser befindet sich in der Endodermis.

4. Das Wasser gelangt durch aktiven Transport in den Symplasten. Motor ist das Wasserpotentialgefälle.Bewerkstelligt wird das ganze durch Aquaporine/Carrier.

5. Nein, Motor ist das Wasserpotentialgefälle.

6. Indem das Wasser weiter transportiert ist denke ich.

7. Der Transport im Xylem funktioniert durch den Transpirationssog. Wenn in den Blättern Wasser verdunstet wird von unten automatisch Wasser nachgesaugt. Dabei muss keine Energie von der Pflanze aufgebracht werden. Dieser Sog herrscht ersteinmal kontinuierlich (zumindest nicht plötzlich) und es ist immer in der ganzen Pflanze Wasser. Allerdings kann die Pflanze den Sog durch Öffnen und schließen regulieren. Schließt sie die Stomata kan kein Wasser mehr verdunsten, und es wird auch nicht von unten nachgesaugt. Bei geöffneten Stomata wird dagegen gesaugt.
 
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