Genregulation, Gen-Regulation
Unter dem Begriff Genregulation versteht man die Regulation bzw. Steuerung der Genaktivitäten. Alle höheren Lebewesen (die aus verschiedenen Zelltypen und Geweben bestehen) müssen "entscheiden", welche Gene in bestimmten Zellen zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiv und welche nicht aktiv sein sollen. Dies ist nicht zuletzt auch deshalb notwendig, weil bei höheren Organismen die allermeisten Zellen die gesamte genetische Information des Lebewesens enthalten, aber dennoch völlig unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen (müssen): Einige Zellen werden zu Blutzellen, andere zu Hautzellen, andere wiederum zu Nervenzellen etc. Würden alle Gene gleichzeitig abgelesen, würde dies buchstäblich zu einem Chaos in der Zelle führen. Die ersten Wissenschaftler, die eine Form der Gen-Regulation entdeckten und diese unter molekularen Gesichtspunkten beschrieben, waren Ende der 50er-Jahre die Franzosen Jacques Monod und Francois Jacob. Für ihre Arbeiten erhielten sie 1965 den Nobelpreis. Eine Form der Gen-Regulation auf Ebene der Transkription stellt die fakultative Heterochromatisierung dar, wie sie z. B. bei der Inaktivierung des 2. X-Chromosoms bei Säugetieren erfolgt (siehe auch unter dem Stichwort Lyon-Hypothese).
Siehe auch unter:
Heterochromatin
Literatur:
Internet:
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