Brückentier (Bindeglied,
fehlendes Bindeglied, Brückenwesen, connecting link, missing link, Mosaikform, Übergangsform, Zwischenform)
Brückentiere sind Lebewesen, die Merkmale von
stammesgeschichtlich älteren und jüngeren systematischen Gruppen aufweisen und somit gewissermaßen eine Übergangsform (bzw. ein Mosaik) zwischen größeren biologischen Gruppen darstellen.
In der Regel sind - trotz der Namensgebung - die bekannten Brückentiere keine "echten" (bzw. die tatsächlichen) Übergangsformen; aufgrund der mosaikartig auftretenden Merkmale kommen sie diesen aber sehr nahe und können daher als Modelle dienen.
Beispiel
Archaeopteryx
Der Archaeopteryx ("Urvogel") gilt z. B. als Übergangsform zwischen Reptilien (stammesgeschichtlich ältere Gruppe) und Vögeln (stammesgeschichtlich jüngere Gruppe):
Reptilienartig sind bei Archaeopteryx u. a. der Kiefer
mit Kegelzähnen, eine lange Schwanzwirbelsäule (20-21 Wirbel), Bauchrippen,
nicht vollkommen verwachsene Mittelhandknochen und ein recht einfaches
Gehirn.
Vogelartig sind u. a. der Vogelschädel, das Federkleid, große Augenhöhlen und
eine nach hinten gestellte Zehe. Trotz der Federn war Archaeopteryx aber vermutlich kein guter Flieger.
Weitere Beispiele für Brückentiere
->Schnabeltier (heute lebend): steht zwischen Reptilien und Säugern. Es legt Eier, besitzt eine gemeinsame Ausfuhröffnung für Darm und und Harnleiter (Kloake) und hat keine
konstante Körpertemperatur (= Merkmale eines Reptils), zeigt andererseits Brutfürsorge (wärmt die Eier), besitzt ein Fell, hat Milchdrüsen und säugt
die Jungen (= Merkmale eines Säugetiers).
->Ichthyostega (steht zwischen Fischen und Lurchen)
-> Quastenflosser
Siehe auch unter:
Literatur:
Internet:
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