Lactoseintoleranz (Lactoseunverträglichkeit, Milchzucker-Unverträglichkeit) (engl. lactase non-persistence, lactose intolerance)
Die meisten Menschen* (bis auf die meisten Europäer) stellen nach
dem Säuglingsalter (spätestens im 3. bis 4. Lebensjahr) die Bildung des Enzyms Lactase in ihrem Darm ein. Danach können
sie Lactose (Milchzucker) nicht mehr verwerten, d. h.: die Lactose kann bei
der Verdauung nicht in Glucose und Galaktose gespalten werden und wird demzufolge
im Darm nicht aufgenommen. Die Lactose wird stattdessen von im Dickdarm angesiedelten Mikroorganismen vergoren (> Gärung),
z. T. mit dem Stuhl ausgeschieden. Bei Erwachsenen treten in der Folge Übelkeit, Blähungen, Darmkrämpfe oder auch Durchfall und Erbrechen auf.
Zusammenfassend könnte man sagen, dass Milch im Grunde "Babynahrung" darstellt und für Erwachsene nicht vorgesehen ist.
Einige Menschen können jedoch auch als Erwachsene noch Lactose verwerten
(siehe hierzu unter Lactosetoleranz).
Die Lactoseintoleranz bei Erwachsenen lässt sich dadurch erklären, dass nach dem Säuglingsalter das Gen, das für die Produktion der Lactase verantwortlich ist, abgeschaltet wird.
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* Zu den Bevölkerungsgruppen mit Lactoseintoleranz zählen u. a. Chinesen, Inuit, Iraner, Japaner, Javanesen, Libanesen, Singhalesen, Türken, Tamilen und Tunesier. Die Vorfahren der Menschen dieser Bevölkerungsgruppen haben in der Regel keine Weidewirtschaft betrieben.
Siehe auch unter:
Milch
Literatur:
Internet:
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